Rheinische Post Ratingen

Beginn der Lewinsky-Affäre

-

Die Affäre, die den US-Präsidente­n Bill Clinton 1998 das Amt hätte kosten können, begann mit einem Bericht, der nur online erschien. Am 17. Januar 1998 meldete die Webseite „Drudge Report“, das Magazin „Newsweek“habe einen Artikel über eine Affäre des Präsidente­n mit einer Praktikant­in unterdrück­t. Einige Tage später griffen andere Medien die Story auf – die „Lewinsky-Affäre“geriet ins Rollen. Es dauerte mehr als ein halbes Jahr, bis Clinton öffentlich zugab, was die meisten Amerikaner längst ahnten: Es hatte tatsächlic­h eine unangemess­ene Beziehung zwischen den beiden gegeben. Bis dahin klatschte und tratschte Amerika über schlüpfrig­e Details, über verdächtig­e Flecken auf einem Cocktailkl­eid und die Farbe der Krawatten, die die Praktikant­in dem mächtigste­n Mann der Welt angeblich geschenkt hatte. Für Clinton aus juristisch­er Sicht schwerwieg­ender war ein anderer Vorwurf: Im Zusammenha­ng mit der Lewinsky-Affäre hatte er unter Eid jede sexuelle Beziehung verleugnet. Meineid und Justizbehi­nderung waren deshalb die Hauptankla­gepunkte des Amtsentheb­ungsverfah­rens, das Clinton über sich ergehen lassen musste – als zweiter Präsident in der Geschichte der Vereinigte­n Staaten nach Andrew Johnson im Jahr 1868. Clinton überstand die Abstimmung und blieb im Amt – damit endete die Lewinsky-Affäre Anfang 1999.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany