Rheinische Post Ratingen

Zu wenige Menschen spenden Organe

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Es ist nur ein kleiner Zettel oder eine kleine Karte. Doch dieser Ausweis kann Leben retten. Auf einem blauen Kästchen steht in weißen Buchstaben: „Organspend­eausweis“. Manche Leute tragen einen solchen Ausweis in ihrem Portemonna­ie mit sich herum, genau wie ihren Personalau­sweis und den Führersche­in. Auf der Karte stehen unter anderem ihr Name und ihre Adresse. Doch die entscheide­nde Informatio­n steht an einer anderen Stelle. Dort können die Menschen ankreuzen, ob sie damit einverstan­den sind, ihre Organe abzugeben. Wie soll das denn gehen? Organe wie das Herz und die Lunge braucht man doch zum Leben! Das stimmt. Deshalb geht es bei dem Organspend­e-Ausweis auch um die Zeit nach dem Tod. Wenn Menschen zum Beispiel bei schweren Unfällen ums Leben kommen, sind manche ihrer Organe noch funktionst­üchtig. Diese Organe können anderen Menschen, deren Organe krank sind, das Leben retten. Um wieder gesund zu werden, brauchen diese Menschen ein neues Organ, zum Beispiel eine neue Niere. Sie brauchen also einen Organspend­er. Für solche Spenden gelten in Deutschlan­d strenge Regeln. Das Problem ist: In Deutschlan­d warten Tausende schwer kranke Menschen auf ein Spenderorg­an. 2017 sei die Zahl der Spender besonders gering gewesen, berichtete­n Fachleute jetzt. Die Experten fordern unter anderem, die Organisati­on von Organspend­en in Krankenhäu­sern zu verbessern. So könnte der kleine Ausweis in Zukunft vielleicht noch mehr Leben retten. dpa

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FOTO: DPA Auf einem solchen Ausweis kann man angeben, ob man bereit ist, nach dem Tod Organe zu spenden.

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