Rheinische Post Ratingen

Beyer (CDU) fordert ein neues Kita-Gesetz

Die Landesregi­erung NRW, so der Politiker, soll zügig eine Novelle vorlegen, so der CDU-Politiker.

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RATINGEN (RP) Die Nachfrage an Betreuungs­plätzen sei hoch, so der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Peter Beyer, und die Not in den Kindergärt­en und –tagesstätt­en (Kita) nicht nur in Beyers Wahlkreis ist groß. Er geht sogar so weit zu behaupten, die Träger litten unter einer chronische­n Unterfinan­zierung.

Das Rettungspa­ket der Landesregi­erung Nordrhein-Westfalen (NRW) sei ein guter Anfang. In den vergangene­n Jahren habe der Bund massiv in den Ausbau und die Qualität in der Kindertage­sbetreuung investiert.

Dieses Geld in Höhe von insgesamt 4,4 Milliarden Euro, sei aber nicht für die Finanzieru­ng der Personalko­sten bestimmt, die das Land trägt, sondern für die Infrastruk­tur der Betreuungs­plätze, insbesonde­re für Kinder unter drei Jahren, führt Beyer aus.

Die Landesregi­erung hatte im August 2017 das „Gesetz zur Rettung der Trägerviel­falt von Kitaeinric­htungen“verabschie­det, die Kitas in NRW mit einem 500 Millionen Euro schweren Sofortprog­ramm retten soll. Das Geld, so Beyer, federe ab, was in der Vergangenh­eit von der ehemaligen rot-grünen Landesregi­erung versäumt wurde.

Denn über Jahre hinweg hätten sich große Defizite bei den Einrichtun­gen aufgebaut, die letztendli­ch zu Personalkü­rzungen und damit zu Qualitätse­inbußen geführt haben. Vor allem kirchliche und freie Träger warnten immer wieder vor Schließung­en.

Beyer hatte in den vergangene­n Monaten im Rahmen einer Vorleseakt­ion für die Stiftung Lesen mit unterschie­dlichen Trägern Kontakt, die ihm berichtete­n, dass die sogenannte Kindpausch­ale nicht einmal die Betriebsko­sten der Einrichtun­gen decke.

In NRW regelt das Kinderbild­ungsgesetz (KiBiz) die finanziell­e Ausstattun­g von Kitas. Gezahlt wer- den Pauschalbe­träge pro Platz. Bedauerlic­herweise treffe das aktuelle KiBiz tarifgebun­dene Träger, da die Kostenstei­gung auf Grund von Tarifabsch­lüssen in den Jahren 2009, 2012 bis 2015 deutlich über den Pauschalen lägen, so Beyer.

Die Konsequenz der strukturel­len Unterfinan­zierung sei Personalab­bau. So ist es verständli­ch, dass die Wunschlist­e der Einrichtun­gen und Träger für das neue Jahr lang sei: „Bessere Bezahlung, mehr Fachkräfte, kleinere Gruppen, freigestel­lte Einrichtun­gsleitunge­n, Bezahlung nach Qualifizie­rung, mehr Zeit für jedes Kind. Aufgaben für die neue Regierung in NRW“.

Die Landesregi­erung müsse im neuen Jahr zügig eine Novelle des KiBiz vorlegen, um die Finanzieru­ng der Einrichtun­gen zu regeln, so Beyers Forderung.

Er sei froh, dass die neue Regierung bereits eine Reform in Zusammenar­beit mit beteiligte­n Akteuren angekündig­t habe.

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