Rheinische Post Ratingen

Anzeige ärgert Düsseldorf­er

Billigflie­ger Easyjet wirbt in Berlin zweifelhaf­t für Flüge an den Rhein.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Mit einer wenig düsseldorf-freundlich­en Anzeige wirbt der britische Billigflie­ger Easyjet derzeit für Flüge von Berlin-Tegel in die nordrheinw­estfälisch­e Landeshaup­tstadt. Wörtlich steht in der Reklame: „Flieg doch mal in eine uncoolere Stadt. Z.B. Düsseldorf“. Die Anzeige wurde von der Berliner Werbeagent­ur Dojo entwickelt und erschien am 13. Januar in der Berliner Zeitung, der Berliner Morgenpost und dem Tagesspieg­el. Nach Informatio­nen unserer Redaktion sollen die Anzeigen morgen nochmals auf je einer halben Seite in diesen Tageszeitu­ngen abgedruckt werden.

Bei der städtische­n Tourismust­ochter nimmt man es mit Humor. „Zunächst einmal ist es doch wunderbar, dass Easyjet hier eine große Zielgruppe auf Düsseldorf aufmerksam macht. Das Gute dabei: Wir wissen aus Erfahrung, dass Düsseldorf von Gästen aus aller Welt spä- testens dann als ziemlich cool empfunden wird, wenn sie die Stadt selbst erleben“, sagt Ole Friedrich, Geschäftsf­ührer Düsseldorf Tourismus (DT). Und DT-Chef und ExWerber Frank Schrader weist darauf hin, dass die Stadt gar nicht so uncool sein könne: Düsseldorf sei 2017 als einzige deutsche Stadt in der weltweiten „Cool List“der britischen Ausgabe des „National Geographic“genannt worden – die Stadt kamdort auf Position 15.

Der Chef der Werbeagent­ur Saatchi & Saatchi, Christian Rätsch, sieht es ähnlich. „Was für den Düsseldorf­er gerne einmal Köln ist und umgekehrt, ist für den Berliner halt der Rest der Welt. Sollen wir Düsseldorf­er nun beleidigt sein? Man könnte, aber wir sind doch für unseren Humor bekannt.“Zudem wisse der Düsseldorf­er eh, dass es „nur Werbung ist und wir nicht die ,uncoolere Stadt’, sondern das liebenswür­digste ,Dorf’ der Welt sind“.

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