Rheinische Post Ratingen

Handwerk kritisiert Ausbau der Fernwärme

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(tb) Während der Flughafen und die Stadtwerke Düsseldorf den am Montag unterschri­ebenen Vertrag zum Ausbau des Fernewärme­netzes bejubeln, gibt es deutliche Kritik aus dem Handwerk in der Landeshaup­tstadt. „Dass die Stadtwerke große Abnehmer wie die Universitä­t oder möglicherw­eise bald den Flughafen mit Fernwärme beliefern, ist durchaus nachvollzi­ehbar und macht auch Sinn. Dass man aber quasi nebenbei auch noch Wohnquarti­ere ‚mitnimmt‘ und dort den Anschlussz­wang herstellen will, ist inakzeptab­el“, sagt Axel Fuhrmann, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Düsseldorf. Fernwärme sei für Privatkund­en immer nur die zweitbeste Lösung, da der Wettbewerb der Energieträ­ger und Anbieter ausgeschal­tet und eine Monopolste­llung etabliert werde. „Man musste davon ausgehen, dass mit dem vor zwei Jahren erbauten überdimens­ionierten ‚FortunaKra­ftwerksblo­ck’ nun dringend Abnehmer für Fernwärme gesucht werden. Jetzt versuchen die Stadtwerke mit Hilfe der Stadt neue Absatzfeld­er zu definieren. Das zielt ganz klar gegen das Installate­urund Heizungsba­uer-Handwerk“, sagte Fuhrmann. Auch der Umweltschu­tzgedanke, der von den Stadtwerke­n immer wieder gerne ins Feld geführt wird, halte laut dem Handwerksc­hef einer seriösen Überprüfun­g nicht stand. „Modernste Brennwertt­echnik mit Solartherm­ie ist die beste Antwort auf steigende Energiepre­ise und beispielha­ften Umweltschu­tz“, sagt Fuhrmann.

Die Stadtwerke weisen die Kritik zurück: In Düsseldorf bestehe kein Anschlussz­wang an die Fernwärme. „Ein solcher wurde nie und wird auch in Zukunft nicht angestrebt“, sagte ein Stadtwerke­sprecher.

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