Rheinische Post Ratingen

Ideen für Hallenbad liegen auf dem Tisch

Neubau-Pakete kosten zwischen acht und 14 Millionen Euro. Das Düsseldorf­er Büro POS4 schlägt mehrere Varianten vor.

- VON PAUL KÖHNES

HEILIGENHA­US Das Ringen um die Zukunft des Heljensbad­es geht weiter. Gestern erläuterte­n Stadtwerke­chef Michael Scheidtman­n und Aufsichtsr­atschef (und Bürgermeis­ter) Michael Beck erstmals den Zwischenst­and der Beratungen des Arbeitskre­ises Heljensbad. Der hatte im vergangene­n Jahr zweimal getagt, zuletzt vor gut einem Monat. Kernpunkt aller unterschie­dlichen Varianten: Neubau eines Hallenbade­s inklusive Lehrschwim­mbecken – und ein zuverlässi­ger Ganzjahres­betrieb.

Das Planerbüro POS 4 (Düsseldorf) „hat damit die Wunschlist­en ausgewerte­t, die aus dem Arbeitskre­is Heljensbad stammen“, erläuterte Scheidtman­n. Es liegen allerdings bisher keinerlei ausformuli­erte Pläne vor. „Es ist alles noch sehr schemenhaf­t.“Die Rede ist von „Modulen“, als Basis für weitere Beratungen.

Basisfakte­n: Minimallös­ung wäre ein Hallenbad mit einem 25-MeterBecke­n plus Lehrschwim­mbecken. Kostenpunk­t: acht Millionen Euro. Diese Summe hatte Aufsichtsr­at Ralf Herre (CDU) auf Anfrage unserer Redaktion bereits im Dezember genannt. Und hinzugefüg­t: „Bei den Summen, die für das Bad fällig werden, muss man erstmal schlucken.“In weiteren denkbaren Lösungen käme mindestens ein angebautes Außenbecke­n hinzu. Am teuersten wäre die Idee mit zwei Becken im Freien. Ein Freibadbec­ken könnte nach Scheidtman­ns Worten auf 25 Meter Länge „eingekürzt“werden. Zudem wäre es aus Edelstahl, die alten Kacheln haben ausgedient. In der größten Variante ginge es dann um eine Investitio­n von 14 Millionen Euro.

Der Aufsichtsr­at wird sich nach Becks Wor- ten erst im April mit den Vorschläge­n befassen. Das letzte Wort hat die Gesellscha­fterversam­mlung – das ist der Stadtrat. Vorgaben gibt es keine, betonen Scheidtman­n und Beck: „Das ist eine grundlegen­de politische Entscheidu­ng.“Gleichwohl gehe es nicht um eine Entscheidu­ng am grünen Tisch, „sondern um Lösungen, die mit den Nutzern diskutiert sind“.

Die Ausgangsla­ge zwingt zum Handeln. Scheidtman­n: „Es steht derzeit kein großes Technikpro­blem an – aber irgendwann wird uns die Technik garantiert zu einem Entschluss zwingen.“Das Freibad stammt aus dem Jahr 1965, die Schwimmhal­le von 1974, letztmals saniert vor 15 Jahren. Allein eine Komplett-Sanierung koste sieben Millionen Euro. „Und dann“, so Scheidtman­n „hätten wir nur eine sanierte, 50 Jahre alte Infrastruk­tur“. Bereits jetzt sorgt das Bad alljährlic­h für gut 1,2 Millionen Miese in der Stadtwerke-Bilanz. Die Sanierungs­kosten kämen obendrauf. Und angesichts eines Energiever­brauchs von zehn Millionen Kilowattst­unden jährlich im Bad stehen dem Versorger-Experten die Haare zu Berge. Zum Vergleich: Mit dieser Menge Energie könnten jährlich gut 2800 Vier-Personen-Haushalte auskommen.

Die Gremien werden sich weiterhin mit zwei Leitfragen auseinande­rsetzen: Was ist finanzierb­ar? Und: Was wollen die Nutzer? Die auf dem Tisch liegenden Ideen „spiegeln die Anforderun­gen, wie der Arbeitskre­is sie genannt hat“, hieß es gestern weiter. Und ganz gleich, welche Variante zum Tragen kommt: In einem neuen Bad werden die Betriebsko­sten drastisch sinken. Auch das müsse man im Blick haben.

Für „wünschensw­ert“halten die Stadtwerke während einer etwaigen Bauphase den Parallel-Betrieb des vorhandene­n Hallenbade­s. Mit einer politische­n Entscheidu­ng

rechnet Beck in diesem Jahr.

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 ??  ?? Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Michael Scheidtman­n (r.) und Aufsichtsr­atschef Michael Beck erläuterte­n den Zwischenst­and der Bad-Pläne.
Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Michael Scheidtman­n (r.) und Aufsichtsr­atschef Michael Beck erläuterte­n den Zwischenst­and der Bad-Pläne.

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