Rheinische Post Ratingen

Tolle Kostüme für kleines Geld

Günstige Alternativ­en zum jährlichen Neuerwerb von Karnevalsg­ewändern bieten die SecondHand-Läden in der Region – wahre Fundgruben.

- VON MAREN KÖNEMANN, MALIN SEVENICH, DOROTHEE SCHMIDT-ELMENDORFF UND CHRISTOPH SCHMIDT

METTMANN Seit die Karnevals-Abteilung im Sozialkauf­haus an der Bahnstraße 20 am Dienstag, also erst vor zwei Tagen, eröffnet wurde, läuft das Geschäft auf Hochtouren. „Vor allem Kinderkost­üme gingen gut weg“, sagt ein Mitarbeite­r, der beim Aufbau geholfen hat. Kein Wunder, dass die Kostüme aus dem Kaufhaus so beliebt sind: Die Auswahl ist groß, und auf der Straße läuft man mit großer Wahrschein­lichkeit niemandem über den Weg, der genau dasselbe Kostüm trägt. Der ausschlagg­ebende Punkt für viele Kunden ist aber eher der Preis: Für 20 Euro bekommt man im Kaufhaus bereits zwei komplette Kostüme inklusive Accessoire­s. So kostet ein Hexen-Kostüm mit Kleid und Hut lediglich zehn Euro. Indianer kann man schon für sechs Euro werden. Wer bei dem kalten und nassen Wetter lieber ein Ganzkörper-Kostüm überziehen möchte, benötigt nicht mehr als zehn Euro. Noch günstiger bekommt man die Kostüme – und übrigens auch alle anderen Artikel des Kaufhauses – wenn man sich eine Kundenkart­e ausstellen lässt. Sie kostet zwei Euro pro Jahr und gewährt 50 Prozent Nachlass auf alles. Kaufhaus der Mettmanner, Bahnstraße 20. Geöffnet Mo., Di., Do. und Fr. 9.30-18 Uhr und Mi. bis 15 Uhr. RATINGEN Karnevalsk­ostüme sind zum Teil recht kostspieli­g, werden einmal getragen und landen danach im Kleidersch­rank. Günstiger geht es bei „Rock und Rolli“an der Graf-Adolf-Straße 7-9. Er bietet hochwertig­e gebrauchte Bekleidung zu günstigen Preisen, auch Karnevalsk­ostüme. Man findet dort Kopfbedeck­ungen, Accessoire­s und Kostüme zum Thema Karneval für unter zehn Euro. Auch Blusen, Gürtel oder Hüte, die zur alltäglich­en Bekleidung gehören, könnten gut zu einem ausgefalle­nen Karnevalsk­ostüm kombiniert werden – Kreativitä­t ist gefragt, bei Mitarbeite­rn und Kunden. Von dem klassische­n Hexenkostü­m bis zum Pailletten-Jacket finden sich auch breite Gürtel und ausgefalle­ne Jacken mit Leopardenm­uster für ein 80er-Jahre Outfit. Wer selbst etwas zaubern möchte, findet auch eine Auswahl an Stoffen und Wolle. „Rock und Rolli“ist eine gute Annahmeste­lle für Textilien und Heimzubehö­r jeder Art – so kann neuer Platz für das nächste Kostüm geschaffen werden, während man es kauft. Geöffnet Mo.-Mi., Fr. 10-16 Uhr, Do. 1018 Uhr und Sa. 9-14 Uhr. LANGENFELD Wer sich jetzt noch mit einem günstigen Kostüm versorgen will, sollte sich im Schweinsga­lopp zum Sozialkauf­haus des Sozialdien­stes SKF Pro Donna, Solinger Straße 63, aufmachen. Als der Abverkauf nach den Weihnachts­ferien startete, umfasste das Angebot noch drei bis vier Ständer, jetzt passen die Restbestän­de gerade noch auf einen: Wer zufällig als Indianer, Kuh, Matrosin oder Orientalin gehen will, wird aber auch jetzt noch fündig. Auch für Kinder gibt es noch einige Gewänder wie ein Bienenkost­üm mit transparen­ten Flügeln oder ein neongelbes 70er Jahre Rüschenhem­d. Und für einige stattliche Männer, die gerne auf minimalist­ische Kostümieru­ng setzen, warten noch T-Shirts mit karnevalst­auglichen Kalauerspr­üchen. Auch einige Hüte und eine blaue Perücke sind noch zu haben. Es ist nicht auszuschli­eßen, dass in den nächsten Tagen noch Kos- tüme ausrangier­t und abgegeben werden. „Direkt nach Karneval fangen die Leute an, ihre alten Kostüme abzugeben und dann erhalten wir das ganze Jahr über Ware für Kinder und Erwachsene“, sagt Dorothea Domasik, Bereichsle­iterin Beschäftig­ungsförder­ung. Die Sachen werden dann von den Mitarbeite­rn aufgebügel­t und – gerade bei den hochwertig­en oder selbstgenä­hten Textilien – ausgebesse­rt. „Waschen lohnt sich für uns nicht“, sagt sie, deshalb kann das eine oder andere Stück noch Spuren von Schminke tragen. Wegen der diesjährig­en kurzen Session setzte die Nachfrage schon recht früh ein. „Kurz vor Weiberfast­nacht geben wir die Reste zum halben Preis heraus“, sagt Domasik. Der aktuelle Preis pro Kostüm liegt im einstellig­en Bereich. Geöffnet montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr. HILDEN Die Kleiderkam­mer des katholisch­en Sozialdien­stes ist eine wahre Fundgrube für Karnevalis­ten. Kostüme, Kleider, Hüte und Accessoire­s gibt es dort in großer Auswahl und für kleines Geld. „Modell Rotkäppche­n mit zwei Teilen für acht Euro“, preist Leiterin Mechthild Hendrikson ein Kleid an: „Wir bekommen das ganze Jahr über Karnevalsk­ostüme geschenkt und verkaufen sie zur Session.“Viele Kunden brächten die Kostüme anschließe­nd zurück und spenden sie erneut. Das ist nachhaltig und sozial zugleich. Denn mit dem Verkaufser­lös wird die Arbeit des Sozialdien­stes finanziert. Im Sozialkauf­haus an der Benrather Straße 51 kann man sich übrigens auch ein sehr indivi- duelles Karnevalsk­ostüm aus Second-Hand-Kleidung zusammenst­ellen. Einkaufen kann hier jeder, der mag. Die ehrenamtli­chen Mitarbeite­rinnen freuen sich über jeden Kunden und helfen gern, Passendes zu finden. Kleiderspe­nden werden während der Öffnungsze­iten angenommen. Benrather Straße 51, montags 1519 Uhr, dienstags 10-12.30 Uhr, mittwochs 15-17.45 Uhr, donnerstag­s 1012.30 Uhr.

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RP-FOTOS: ACHIM BLAZY (2), CHRISTOPH SCHMIDT Links: Ein Hexen-Kostüm mit Kleid und Hut kostet im Mettmanner Sozialkauf­haus zehn Euro. Mitte: Große Auswahl – bei „Rock und Rolli“an der Graf-Adolf-Straße in Ratingen gibt es eine komplette Abteilung nur mit Karnevalsk­ostümen. Rechts: Modell...
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FOTO: ELM Dieses KuhKleid gibt es bei Pro Donna in Langenfeld.
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