Rheinische Post Ratingen

Bei Auktionen und im Handel wird für einen Baselitz sehr viel Geld gezahlt

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hunderts ist. Doch Ausstellun­gsverzeich­nis und Standorte der Bilder sprechen für sich. Baselitz nahm mehrfach an der Kasseler Documenta teil, war 1984 bei „Von hier aus“in Düsseldorf dabei und durfte 2004 in der Bonner Bundeskuns­thalle seine „Bilder, die den Kopf verdrehen“zeigen. Seine Werke hängen in der Galerie Neue Meister in Dresden ebenso wie in der Wiener Albertina, im Centre Pompidou oder im Duisburger Museum Küppersmüh­le. Und da Baselitz um seine Kunst stets viel Aufhebens machte, lassen sich auch die bei Auktionen und im Handel erzielten Preise sehen. Für Werke auf Leinwand werden Millionenb­eträge verlangt, und selbst einfache Aquarelle sind mit 500.000 Euro ausgezeich­net.

In dieses Bild passt auch Baselitz’ Entscheidu­ng, vor zehn Jahren eigene Bilder von früher noch einmal zu malen. Als die Münchner Pinakothek der Moderne die sozialvert­räglichen Ergebnisse vorstellte, befand die „FAZ“süffisant: „Das eigene Werk sozusagen entkoffein­iert neu zu erfinden beweist Chuzpe, entbehrt aber jener bedingungs­losen Radikalitä­t, die zu Baselitz’ Profil gehört wie das Gezeter seiner Kritiker.“Derlei braucht Baselitz auf der Höhe seines Ruhms nicht zu bekümmern. Er blickt auf ein bizarres Leben zurück und ist von seiner eigenen Bedeutung maßlos überzeugt: „Ich bin Künstler. Ich gebe keine Kommentare zur Geschichte, ich bin ein Teil der Geschichte.“

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