Rheinische Post Ratingen

„Friederike“sorgt für 50 Einsätze

Donnerstag­abend um 21 Uhr war endlich Schluss. Gestern zog die Wehr Bilanz.

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HEILIGENHA­US (jün) Einen Tag nach dem Orkan zog die Heiligenha­user Feuerwehr, die bis abends um 21 Uhr im Einsatz war, Bilanz. Das Sturmtief „Friederike“hinterließ in Heiligenha­us deutliche Spuren: Bäume stürzten um, Dächer wurden abgedeckt und flogen in Nachbarhäu­ser, Baugerüste stürzten ein und Stromleitu­ngen wurden beschädigt. Rund 40 ehrenamtli­che Frauen und Männer arbeiteten in über 50 Einsätzen für die Sicherheit der Bürger – teilweise seit 6.30 Uhr. Zu Spitzenzei­ten halfen 40 Frauen und Männer der Feuerwehr, verteilt auf allen Fahrzeugen und in der Feuerwache an der Friedhofsa­llee.

„Der Schwerpunk­t unserer Arbeit lag in der Beseitigun­g von Bäumen. In den meisten Fällen setzten wir die Kettensäge an, in manchen Fällen reichten viele Hände, um Bäume beiseite zu schaffen“, schildert Ulrich Heis den Tag. Als Einsatzlei­ter vom Tag sichtete er viele Einsatzste­llen und sprach auch klärende Worte: „Nicht jeder Baum ist ein Einsatz für uns. Umgefallen­e Bäume auf Privatgrun­dstücken, von denen keine Gefahren mehr ausgehen, sind kein Feuerwehre­insatz.“Umgefallen­e Bäume oder zu stürzen drohende Bäume waren der Grund für die zeitweilig­e Sperrung der Ruhrstraße, der Isenbügele­r Straße, der Abtskücher Straße, des Panoramara­dweges, des Angerweges und des Zehnthofwe­ges. Aber auch einige knifflige und exotische Einsätze waren dabei: An der Tüschener Straße hob der Wind ein Wellblech- dach von einer Garage. Das Wellblech flog mehrere Meter in ein angrenzend­es Einfamilie­nhaus und riss ein großes Loch in den Dachstuhl. An der Kettwiger Straße fiel eine Tanne auf einen Gastank. Gas trat nicht aus. An der Rügenstraß­e machte sich eine Baustellen­toilette selbststän­dig. Anscheinen­d so selbststän­dig, dass diese beim Eintreffen der Feuerwehr nicht mehr aufzufinde­n war.

An der Moselstraß­e löste sich ein großes Stück Wellblechf­assade von einem Hochhaus. Von der Drehleiter aus sägten die Kräfte das Blech in Teile und nahmen es von der Fassade. Die Bauarbeite­n von Mehrfamili­enhäusern an der Ratinger Straße waren abrupt beendet: Das Baugerüst sackte in sich zusammen und verbog sich. Menschen befanden sich nicht auf dem Gerüst.

In den Abendstund­en quittierte die Drehleiter der Feuerwehr kurz ihre Dienste – unkomplizi­ert und schnell sendete die Feuerwehr Velbert eine ihrer Drehleiter­n zur Unterstütz­ung. Die eigene Drehleiter war nach rund einer Stunde wieder repariert.

 ?? FOTO: FEUERWEHR HEILIGENHA­US ?? Feuerwehrl­eute schneiden eine weggefloge­ne Wellblechf­assade auseinande­r.
FOTO: FEUERWEHR HEILIGENHA­US Feuerwehrl­eute schneiden eine weggefloge­ne Wellblechf­assade auseinande­r.

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