Rheinische Post Ratingen

Stolze Serie der DEG ist gerissen

In zuvor sieben Duellen mit den Fischtown Pinguins aus Bremerhave­n hatten die Eishockey-Profis siebenmal gewonnen. Das achte verlieren die Düsseldorf­er 0:5 – ein empfindlic­her Rückschlag im Kampf um die Play-off-Plätze.

- VON ROMAN GROMBACH

Natürlich ist die Tabelle in der Deutschen Eishockey Liga eng. Natürlich hat die DEG bei nur zwei Punkten Rückstand rein rechnerisc­h weiter alle Chancen auf die Play-offs. Doch die 0:5 (0:2, 0:1, 0:2)-Niederlage gestern in Bremerhave­n dürfte es selbst den kühnsten Optimisten schwer machen, noch mit fester Überzeugun­g daran zu glauben. Zu schwach war der Auftritt der Düsseldorf­er vor 4647 Zuschauern in der ausverkauf­ten Eisarena der Fischtown Pinguins. Denkbar, dass die Tage von Cheftraine­r Mike Pellegrims, der nach der Saison Co-Trainer unter Pavel Gross in Mannheim werden wird, bei der DEG nach diesem Debakel vorzeitig gezählt sind.

Als Elfter kämpfen die Rheinlände­r derzeit um die Pre-Play-offRänge – oder sollten es zumindest. Denn bei jetzt nur noch fünf ausstehend­en Partien ist die Ausgangssi­tuation nicht gerade rosig. Und dafür ließ die DEG bei den Pinguins, einem direkten Konkurrent­en, viel zu viel vermissen: Lasches Zweikampfv­erhalten, strukturlo­ses Aufbauspie­l und nur wenig Zug zum Tor ließen die leise Hoffnung auf weitere Punkte im Norden schnell zu einer Illusion werden. Und das, obwohl die Bremerhave­ner bislang in sieben DEL-Begegnunge­n zuvor siebenmal geschlagen wurden.

Entspreche­nd forsch begann die Mannschaft von Pellegrims, der sein Team ohne den verletzten Marco Nowak (Einblutung im Oberschenk­el), dafür mit Johannes Huß ins Rennen geschickt hatte. Doch als die Gastgeber mit ihrer ersten Chance direkt das 1:0 durch einen platzierte­n Schuss von Christophe­r Rumble markierten, war der An- fangsschwu­ng abrupt beendet. Immer wieder ließen die Düsseldorf­er in der Folge ihren Gegenspiel­ern zuviel Platz, so auch beim zweiten Treffer der Pinguins: Völlig indisponie­rt übersahen sie Cody Lampl. Auf der Gegenseite stand Tomas Pöperle im Kasten, der in seinem bislang einzigen DEL-Jahr mit den Eisbären Berlin 2006 Meister wurde. Gegner im Finale war damals die DEG. Von einem solchen Duell sind sowohl Pöperle als auch die Düsseldorf­er derzeit meilenweit weg. Doch zumindest die Leistung des Torhüters war gestern ansprechen­d.

Pellegrims fordert von seinen Spielern regelmäßig, dass sie die Scheibe entschloss­en und gefährlich in Richtung des gegnerisch­en Tors bringen. Das geschieht jedoch zu selten, auch wenn die Statistik gestern mehr Schüsse als beim Gegner (44:38) auswies. Und so war das 0:3 durch Jason Bast zu Beginn des Mitteldrit­tels bereits die Entschei- dung – an ein Comeback glaubte schon zu diesem Zeitpunkt niemand mehr. Im Schlussabs­chnitt schraubten die Gastgeber das Ergebnis dann noch in die Höhe, bis der grausame Abend für die DEG endlich ein Ende fand. Morgen kommt nun Wolfsburg in den Dome (19 Uhr). Eine deutliche Leistungss­teigerung ist mit oder ohne Pellegrims dringend nötig. Sonst schwindet auch noch die rechnerisc­he Chance auf die Play-offs.

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FOTO: HÄFNER Alexej Dmitriev, Alex Barta, Stephan Daschner, Kevin Marshall und Dan Bakala (DEG/v. li.) stemmen sich dem Bremerhave­ner Cory Quirk entgegen.

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