Charlie Chaplin: Zum ersten Mal „Tramp“
In seinem ersten Film „Making A Living“von 1914 hatte Charlie Chaplin einen Gauner und Betrüger gespielt. Die Zusammenarbeit mit der amerikanischen Filmfirma Keystone gestaltete sich zunächst schwierig. Der Bühnenschauspieler brauchte eine Weile, um sich an das schnelle Geschäft des Films zu gewöhnen. Dann kamen die Dreharbeiten zu „Kid Auto Races in Venice“. Vor der Kulisse eines echten Seifenkistenrennens wurde innerhalb von einem Tag ein Spielfilm improvisiert – eine damals übliche Praxis, um Geld für Kulissen und Komparsen zu sparen. Chaplin stellte sich ein neues Kostüm zusammen. Melone, Spazierstock, falscher Bart, weite Hose, große Schuhe: der „Tramp“, die bekannteste Figur Chaplins, war geboren. Am 7. Februar 1914 kam „Kid Auto Races in Venices“in die Kinos. Obwohl der Plot improvisiert war und der Streifen stellenweise wie eine Probeaufnahme wirkt, beachtete die Kritik den Film wohlwollend, die Zuschauer waren vom Komiker Chaplin begeistert. Dessen Filmkarriere kam ins Rollen. Bald darauf begann der Schauspieler, selbst Regie zu führen. 1919 war er Mitbegründer des Studios United Artists, ab Mitte der 1920er Jahre drehte er seine bekanntesten Filme: „Goldrausch“, „Lichter der Großstadt“und „Moderne Zeiten“. 1940 veröffentlichte Chaplin mit „Der Große Diktator“eine Parodie auf Adolf Hitler – er war auf dem Höhepunkt seiner Karriere.