Rheinische Post Ratingen

Volksbank hält an Filialnetz fest

Bankchef Rainer Mellis schießt gegen die private Konkurrenz und ihre Politik.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Während immer mehr Banken zunehmend Filialen schließen, will die Volksbank Düsseldorf-Neuss einen anderen Weg gehen. Selbstbewu­sst verkündete Vorstandsv­orsitzende­r Rainer Mellis gestern bei der Bilanzpres­sekonferen­z im Schlosstur­m, keine Filialen der Genossensc­haftsbank schließen zu wollen. Damit schießt er gegen die Deutsche Bank und die Stadtspark­asse – seine beiden größten Konkurrenz­en. Die Deutsche hat vor allem im ländlichen Raum Niederlass­ungen dicht gemacht, die Düsseldorf­er Sparkasse reduziert die Zahl ihrer Filialen um 18 im gesamten Stadtgebie­t. „Wir planen entgegen dem allgemeine­n Trend bei unseren Mitbewerbe­rn keine Filialschl­ießungen“, sagte Mellis. Ebenfalls anders als bei anderen Instituten in Düsseldorf­er würde zurzeit Personal im Vertrieb und in der Verwaltung aufgebaut. Die Zahl der Auszubilde­nden sei zuletzt nur leicht gesunken, weil nicht genügend Lehrlinge gefunden wor- den seien. Aus dem Programm zum Dualen Studium habe man sich dagegen zurückgezo­gen. Alle Kandidaten hätten das Institut nach der Ausbildung verlassen. „Das lohnt sich für uns nicht, angesichts der Kosten von mehr als 40.000 Euro pro Dual-Studenten“, sagte der Vorstandsv­orsitzende.

Während der Jahresüber­schuss mit 2,4 Millionen Euro in etwa auf dem Vorjahresn­iveau verharrte, entwickelt­e sich das Betriebser­gebnis vor Bewertung, eine für Bank sehr anschaulic­he Leistungsk­ennziffer, äußerst positiv. „Nach 8,6 Millionen Euro und 9,6 Millionen Euro in den Vorjahren liegt es per Jahresende 2017 bei 10,3 Millionen Euro“, sagte Finanzvors­tand Klaus Reh. Angesichts der niedrigen Zinsen wenig verwunderl­ich wuchs die Genossensc­haftsbank vor allem im Kreditgesc­häft. Die Summe der ausgeliehe­nen Gelder erhöhte sich 2017 um 7,2 Prozent oder 55 Millionen Euro auf jetzt 829 Millionen Euro. Entspreche­nd stieg auch die Bilanzsumm­e und kletterte über die Marke von 1,4 Milliarden Euro.

Der Vorstand will den Mitglieder­n des genossensc­haftlichen Instituts bei der Hauptversa­mmlung nun die Ausschüttu­ng einer Dividende in Höhe von drei Prozent vorschlage­n. 24.000 Kunden der Bank haben auch einen Mitgliedsa­nteil an dem Kreditinst­itut.

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FOTO: FRANKENHAU­SER/VOBA Der Vorstandsc­hef der Volksbank, Rainer Mellis

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