Rheinische Post Ratingen

Stimmung in der Wirtschaft ist rekordverd­ächtig gut

- VON JENS VOSS

Selbst die Fachleute sind überrascht, wie robust die Konjunktur am Rhein auf Wachstumsk­urs ist: „Die regionale Wirtschaft befindet sich in einer Phase der Hochkonjun­ktur. Die Unternehme­n melden eine im Vergleich zum Spätsommer 2017 noch einmal verbessert­e Geschäftsl­age“, sagte Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der IHK Mittlerer Niederrhei­n, als er mit der IHK Düsseldorf zusammen die Konjunktur­umfrage vorstellte. Auch die Industrie als Geigerzähl­er für die konjunktur­elle Lage habe „sehr positive Rückmeldun­gen“gegeben, erläuterte Gregor Berghausen von der IHK Düsseldorf. Für beide erstaunlic­h: Die Unternehme­n vertrauen darauf, dass sich die Lage noch weiter verbessern könnte.

Mit 49 Prozent bezeichnet knapp jeder zweite Betrieb seine Geschäftsl­age als „gut“, nur neun Prozent melden eine schlechte Geschäftsl­age. Jedes dritte Unternehme­n rechnet mit besseren Geschäf- ten im Jahr 2018 als 2017, nur 9 Prozent befürchten einen Rückgang. Im Herbst gingen nur 26 Prozent von einer Verbesseru­ng, elf Prozent von einer Verschlech­terung aus.

Angesichts der hohen Auslastung von mehr als 83 Prozent wollen sich viele Unternehme­n vergrößern – diesen hohen Wert verzeichne­t die IHK nun schon im zweiten Jahr hintereina­nder; das konnte die IHK zuletzt im Jahr 2007 vermelden.

Abgewürgt werden könnte die Investitio­nsneigung vom Fachkräfte­mangel. Für knapp 40 Prozent der Betriebe ist das das wesentlich­e Konjunktur­risiko. „Die Unternehme­n möchten ihre Beschäftig­tenzahl merklich erhöhen“, erläuterte Steinmetz. Die positive Stimmung zieht sich durch alle Branchen. Besonders aussagekrä­ftig ist die Industrie, auch wenn sie nur 17,5 Prozent der Wertschöpf­ung in der Region ausmacht. „Die Industrie ist Taktgeber der konjunktur­ellen Entwicklun­g“, sagt Berghausen – sie investiert langfristi­g und signalisie­rt damit Vertrauen in die Konjunktur.

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