Rheinische Post Ratingen

Fortuna: Vom Rasen auf die Tribüne und zurück

Friedhelm Funkel hat die Qual der Wahl. Es ist ein Luxusprobl­em in einem ausgeglich­enen Kader mit wenigen Verletzten.

- VON PATRICK SCHERER

DÜSSELDORF Der Satz lässt wenig Raum für Interpreta­tionen. „Um fortan mit einer optimalen Kadergröße trainieren zu können“, heißt es in Fortunas offizielle­r Begründung, warum Jerome Kiesewette­r und Karlo Majic ab sofort nicht mehr mit der A-Mannschaft, sondern mit der U23 trainieren. Trainer Friedhelm Funkel ist es schlicht zu voll auf dem Trainingsp­latz.

18 Mann dürfen am Spieltag in den Kader, elf von Beginn an ran. In Michael Rensing, Gökhan Gül und Genki Haraguchi fallen derzeit nur drei Akteure mit Verletzung­en aus. Dieser Umstand kann ein entscheide­nder Trumpf im Aufstiegsr­ennen werden. Doch er stellt Funkel auch vor Fragen: Welche Spieler schickt er auf die Tribüne? Beim Spiel gegen Sandhausen erwischte es Julian Schauerte und Robin Bormuth. „Das ist schon brutal für die Jungs“, sagte Siegtorsch­ütze André Hoffmann. „Es wird in Zukunft bestimmt noch den ein oder anderen treffen, der damit noch nicht rechnet.“Torhüter Derzeit stellt sich die Frage nicht, wer zwischen den Pfosten steht. Raphael Wolf, als etatmäßige Nummer zwei in die Saison gestartet, ersetzt Michael Rensing. Der Stammtorhü­ter ist zwar vollständi­g von seinem Rippenbruc­h genesen, trainiert aber weiterhin individuel­l. Dass Wolf seine Sache bei den Spielen so gut macht, kann Funkel nur recht sein. Sobald sich Rensing aber endgültig zurückmeld­et und dem Duell mit Wolf stellt, wird er seinen Anspruch auf die Rolle als Nummer eins geltend machen wollen. Abwehr Während auf den Außenposit­ionen Jean Zimmer (20 Einsätze) und Niko Gießelmann (23 Einsätze) gesetzt sind, bewerben sich in der Zentrale vier Kandidaten um zwei Positionen: Kaan Ayhan, André Hoffmann, Robin Bormuth und Gökhan Gül. Letzterer muss mit einer Stressfrak­tur im rechten Unterschen­kelkopf pausieren. Wie eng der Dreikampf ist, zeigt die Entscheidu­ng Funkels, Bormuth nach seinem guten Auftritt in Kaiserslau­tern auf die Tribüne zu setzen und durch Hoffmann zu ersetzen. Mittelfeld Funkel hat die Wahl zwischen zwei Routiniers, Oliver Fink (35) und Adam Bodzek (32), und zwei Akteuren der jüngeren Generation, Florian Neuhaus (20) und Mar- cel Sobottka (23). Dabei fiel Funkels Wahl bei einer Aufstellun­g mit Doppel-Sechs zuletzt auf die Jungen. Für Kapitän Fink hieß das, in einer offensiver­en Rolle hinter den Spitzen zu agieren. Bodzek überzeugte in Kaiserslau­tern als Innenverte­idiger in einer Dreierkett­e. Auch das verhindert­e aber nicht den Platz auf der Bank gegen Sandhausen. Sturm In der Spitze herrschte zuletzt ein Überangebo­t. Majic zog dabei gegen Rouwen Hennings, Harvard Nielsen und Emir Kujovic den Kürzeren. Gleiches gilt für Kiesewette­r auf den Außenposit­ionen. Nach der Verpflicht­ung von Genki Haraguchi ist der US-Juniorenna­tionalspie­ler der Leidtragen­de. Neben Landsmann Takashi Usami ist auch das kroatische Talent Davor Lovren ein Kandidat für die Startelf.

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FOTO: IMAGO Nachdenkli­ch: Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel.

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