Fortuna: Vom Rasen auf die Tribüne und zurück
Friedhelm Funkel hat die Qual der Wahl. Es ist ein Luxusproblem in einem ausgeglichenen Kader mit wenigen Verletzten.
DÜSSELDORF Der Satz lässt wenig Raum für Interpretationen. „Um fortan mit einer optimalen Kadergröße trainieren zu können“, heißt es in Fortunas offizieller Begründung, warum Jerome Kiesewetter und Karlo Majic ab sofort nicht mehr mit der A-Mannschaft, sondern mit der U23 trainieren. Trainer Friedhelm Funkel ist es schlicht zu voll auf dem Trainingsplatz.
18 Mann dürfen am Spieltag in den Kader, elf von Beginn an ran. In Michael Rensing, Gökhan Gül und Genki Haraguchi fallen derzeit nur drei Akteure mit Verletzungen aus. Dieser Umstand kann ein entscheidender Trumpf im Aufstiegsrennen werden. Doch er stellt Funkel auch vor Fragen: Welche Spieler schickt er auf die Tribüne? Beim Spiel gegen Sandhausen erwischte es Julian Schauerte und Robin Bormuth. „Das ist schon brutal für die Jungs“, sagte Siegtorschütze André Hoffmann. „Es wird in Zukunft bestimmt noch den ein oder anderen treffen, der damit noch nicht rechnet.“Torhüter Derzeit stellt sich die Frage nicht, wer zwischen den Pfosten steht. Raphael Wolf, als etatmäßige Nummer zwei in die Saison gestartet, ersetzt Michael Rensing. Der Stammtorhüter ist zwar vollständig von seinem Rippenbruch genesen, trainiert aber weiterhin individuell. Dass Wolf seine Sache bei den Spielen so gut macht, kann Funkel nur recht sein. Sobald sich Rensing aber endgültig zurückmeldet und dem Duell mit Wolf stellt, wird er seinen Anspruch auf die Rolle als Nummer eins geltend machen wollen. Abwehr Während auf den Außenpositionen Jean Zimmer (20 Einsätze) und Niko Gießelmann (23 Einsätze) gesetzt sind, bewerben sich in der Zentrale vier Kandidaten um zwei Positionen: Kaan Ayhan, André Hoffmann, Robin Bormuth und Gökhan Gül. Letzterer muss mit einer Stressfraktur im rechten Unterschenkelkopf pausieren. Wie eng der Dreikampf ist, zeigt die Entscheidung Funkels, Bormuth nach seinem guten Auftritt in Kaiserslautern auf die Tribüne zu setzen und durch Hoffmann zu ersetzen. Mittelfeld Funkel hat die Wahl zwischen zwei Routiniers, Oliver Fink (35) und Adam Bodzek (32), und zwei Akteuren der jüngeren Generation, Florian Neuhaus (20) und Mar- cel Sobottka (23). Dabei fiel Funkels Wahl bei einer Aufstellung mit Doppel-Sechs zuletzt auf die Jungen. Für Kapitän Fink hieß das, in einer offensiveren Rolle hinter den Spitzen zu agieren. Bodzek überzeugte in Kaiserslautern als Innenverteidiger in einer Dreierkette. Auch das verhinderte aber nicht den Platz auf der Bank gegen Sandhausen. Sturm In der Spitze herrschte zuletzt ein Überangebot. Majic zog dabei gegen Rouwen Hennings, Harvard Nielsen und Emir Kujovic den Kürzeren. Gleiches gilt für Kiesewetter auf den Außenpositionen. Nach der Verpflichtung von Genki Haraguchi ist der US-Juniorennationalspieler der Leidtragende. Neben Landsmann Takashi Usami ist auch das kroatische Talent Davor Lovren ein Kandidat für die Startelf.