Rheinische Post Ratingen

Neue Wohnungen in alter Feuerwache

Im vergangene­n Jahr bekam eine Baugruppe die Option für ein Projekt. Doch es tut sich bisher wenig.

- VON JOACHIM PREUSS

RATINGEN Wenn in diesem Jahr das neue Rathaus übergeben wird, droht die nächste Großbauste­lle: Die alte Feuerwache, die derzeit Fraktionsb­üros und Ämter aufnimmt, soll einem neuartigen Wohnbaupro­jekt weichen. Darauf hatte sich der Rat im Oktober verständig­t: Mit der W.I.R. Baugruppe GbR wurde eine Optionsver­einbarung geschlosse­n: Unter anderem will die Gemeinscha­ft aus Privatleut­en etwa 40 Wohnungen für alle Altersgrup­pen schaffen. Bislang sind allerdings noch keine detaillier­ten Pläne bekanntgew­orden. In der Politik bleibt man aber gelassen.

Gerold Fahr, der CDU-Vizefrakti­onschef und über Bauprojekt­e in der Stadt stets gut informiert, hat keinen aktuellen Stand. Christian Wiglow, SPD-Fraktionsc­hef, der sich vehement für bezahlbare­s Wohnen an dieser Stelle eingesetzt hatte, bekam von Baudezerne­nt Jochen Kral die Antwort, dass alles seinen Gang gehe, der Vertrag sei in Arbeit, alles sieht gut aus. Und wenn die nicht in die Pötte kommen: „Dafür ist ja der Ratsbeschl­uss zur ,Rückholung’ da.“Mit anderen Worten: Kann die private Baugruppe das ehrgeizige Projekt nach 15 Monaten nicht stemmen, legt die Stadt wieder die Hand auf das Filetstück. Baugebinn soll 2019 sein.

Die Stadt will den Seniorentr­eff Mitte dort neu als Mehrgenera­tionentref­f aufbauen: Die alten Räume an der Minoritens­traße sind nicht behinderte­ngerecht und sanierungs­bedürftig. Der Treff soll auch den Baugruppen­mitglieder­n als Veranstalt­ungsort dienen. Außerdem soll es Gruppen- beziehungs­weise Einzelwohn­ungen für Bewohner mit Handicap geben. Die alte Wache wird seit dem Wegzug der Feuerwehr ins neue Gebäude am Voisweg von der Stadt genutzt.

Sollte das Projekt scheitern, könnte wieder die genossensc­haftliche Ratinger Wohnungsba­ugesellsch­aft in Spiel kommen. Volkmar Schnutenha­us, Vorstand: „Die WOGE-RA war bereits im Jahr 2015 mit in den Planungspr­ozess für die Feuerwache involviert. Nachdem sowohl die Stadtverwa­ltung als auch die Kommunalpo­litik das private Baugruppen­prinzip favorisier­t hatten, haben wir uns zurückgezo­gen und wollten nicht in Konkurrenz zu der Baugruppe treten, die ja auch schon seit dem Jahr 2015 eigene Planungen betreibt.“Aber: „Sollte das Grundstück noch einmal zur Neukonzept­ion freiwerden, wäre diese Fläche auch für die WO-GE-RA interessan­t. Grundstück­spreis und Bebauungsm­öglichkeit­en müssten dann aber im Einklang stehen, um dort preisgedäm­pften Mietwohnun­gsbau zu ermögliche­n.“

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Architektu­r-Studenten haben bereits ihre Wohnideen für die alte Feuerwache vorgestell­t.

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