National-Handballer trainiert Schüler
Ace Jonovski besuchte die Erich-Kästner-Grundschule. Die Kinder fanden (zunächst) Maskottchen Siggi spannender.
RATINGEN Handballer Ace Jonovski von der SG Ratingen sitzt noch tiefenentspannt auf der Bank in der Sporthalle der Erich-KästnerGrundschule. Wenige Minuten später ist es vorbei mit der Stille in der Halle, denn die Zweitklässler der Schule stürmen voller Vorfreude hinein. Und nein, es ist nicht „EMStar“Jonovski, der vor wenigen Wochen noch für Mazedoniens Nationalmannschaft bei der HandballEM in Kroatien unter anderem gegen Deutschland aufgelaufen ist, dem die komplette Aufmerksamkeit der Kinder gilt – es ist „Siggi“, das Maskottchen des Löwenrudels, wel-
„Es gibt so viele gute Talente. Aber gegen König Fußball kommt man nur sehr schwer an“
Florian Schlierkamp Handballer ches die Kinder direkt in seinen Bann zieht und die Augen größer werden lässt. Jonovski schaut sich das Treiben erst einmal von außen an und grinst. „Maskottchen ziehen Kinder immer an. Es macht Spaß den Kindern hier Handball näher zu bringen“, sagt Jonovski.
Zwei Tage lang organisiert die SG in Zusammenarbeit mit der Grundschule handballorientierte Sportstunden. „Rabea Gondermann von der Erich-Kästner Grundschule hat sich dafür eingesetzt und wir sind natürlich gerne hierhin gekommen. Zuvor haben wir das ja schon mit zwei oder drei anderen Schulen gemacht“, sagt Teamkollege Florian Schlierkamp, der den Mazedonier an den beiden Vormittagen unterstützt.
Als die erste Übung erklärt wird, ist dann auch erstaunlich schnell Ruhe eingekehrt beim „kleinen Löwenrudel“. Die Kinder lauschen gespannt, wie die Handball-Stunde beginnt. „Wir starten mit einem Fangspiel.“Und wer ist natürlich der Fänger? – Kinderliebling „Siggi“, der für viel Erheiterung sorgt. Als in der Folge, mit tatkräftiger Hilfe der jungen Schüler, drei Stationen aufgebaut werden, greift Jonovski auch in das Geschehen ein. Beim Torabschluss sollen die Kids den Ball auf eine große Matte, die das Tor darstellt, werfen. Zuvor spielen sie ei- nen Doppelpass mit dem mazedonischen „Hünen“. Schnell stellt sich dabei heraus, dass „sicherlich vier bis fünf richtig talentierte Kinder in dieser Klasse dabei sind“, erklärt Jonovski, der bei jedem Anspiel sichtlich Freude hat und egal ob die Würfe ins Tor oder dran vorbei gehen, immer lobende und motivierende Worte an die Kinder richtet, die den etwas unsichereren der Klasse sichtlich Selbstvertrauen geben.
Das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf „Spiel und Spaß“und ein erstes Gefühl für den HandballSport zu bekommen. Die Hoffnung bei solchen Aktionstagen an Schulen auch für den Löwenrudel-Nachwuchs Zuwachs zu bekommen ist einer der Gründe für die Schul-Kooperationen. „Es ist nicht ganz einfach, neue Kinder für unsere Jugend zu bekommen. Es wäre schön, wenn einige der Kinder mal bei uns im Training reinschnuppern würden“, erklärt Schlierkamp und ergänzt: „Es gibt so viele gute Talente. Aber gegen „König Fußball“kommt man nur sehr schwer an.“Am Ende der Stunde kommen dann alle noch einmal im Mittelkreis der Halle zusammen. Und auf die Frage „Hatten alle Spaß?“reagieren die ausgetobten Zweitklässler nur mit einem lauthals gebrüllten „Jaaaaa“– mehr Zustimmung hätte es nicht sein können.
Als Dankeschön verteilen Jonovski und sein Teamkollege Freikarten für die SG-Heimspiele – und wer weiß, vielleicht gehört einer der Kids ja mal dem Löwenrudel an.