Rheinische Post Ratingen

Ratinger Urgestein zieht sich aus der ersten Mannschaft zurück

Die TV-Handballer müssen im weiteren Titelkampf ohne Simon Krämer auskommen, der jetzt aus berufliche­n Gründen kürzertrit­t.

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RATINGEN (wm) Die Dramatik im Kampf um die Meistersch­aft in der Handball-Verbandsli­ga ist nicht zu überbieten. Die SG Langenfeld II steht oben und erster Verfolger ist der punktgleic­he TV Ratingen (beide 23:7 Zähler). Beste Aussichten auf den Titel hat derzeit allerdings die MTG Horst Essen als Tabellendr­itter. Die Essener, die in der Regel durch starke Auftritte überzeugen, haben einen Verlustpun­kt weniger (22:6) als das Spitzenduo und auch ein Spiel weniger. Ein anderer Aspekt spricht allerdings für die Ratinger: Die beiden Titel-Rivalen Langenfeld und Essen, die sich in der Hinrunde jeweils durchsetze­n konnten, kommen noch in die Halle am Europaring.

Die Ratinger spielen am 18. Februar (17 Uhr) an der Mülheimer Boverstraß­e (Sechster). Und ein ganz wichtiger Akteur des TV-Teams ist künftig nicht mehr dabei: Simon Krämer. Der 30 Jahre alte Betriebswi­rt schafft den Aufwand fürs Training einfach nicht mehr. Krämer arbeitet in Düsseldorf im Medienhafe­n – und er klingt sehr traurig, wenn er auf seinen Abschied angesproch­en wird. „Von Jugend an spiele ich hier beim Turnverein“, sagt der Ur-Ratinger, „ich war dabei, als vor gut einem Jahrzehnt die Oberliga errungen wurde. Wir hatten eine tolle Mannschaft, Manni Brunke war Trainer. Und daher weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn man Meister wird.“

Körperlich ist er topfit – schnell in allen Bereichen, auf den Beinen und in den Reaktionen. Für die Verbandsli­ga ist er auf jeden Fall ein Abwehrspie­ler der Extraklass­e. Und Krämer ist auch ein Publikumsl­iebling – etwa dann, wenn er sich bei gegnerisch­em Ballbesitz nach einer Zeitstrafe oder Einwechsel­ung von der Bank ins Geschehen schleicht und dem Gegner den Ball „klaut“. Dann tobt die Halle, zumal der folgende Wurf fast immer sein Ziel findet.

Krämer bleibt bei der Mannschaft und er hilft im Spiel von der Bank aus. Seine Einstellun­g: „Wenn mich unsere zweite Mannschaft benötigt, Simon Krämer Handballer TV Ratingen dann werde ich helfen. Aber jetzt, in diesem Verbandsli­ga-Spitzenkam­pf, da kann nur der auflaufen, der das Training mitmacht.“

In der Hinrunde hatten die Ratinger mit Dümpten keine Probleme und gewannen mit 30:20. Auswärts sind sind die Grün-Weißen jedoch unberechen­bar. Die sieben Verlustpun­kte gab es allesamit in fremden Hallen und deshalb hat Simon Krämer vor der Fahrt nach Mülheim Bedenken: „Dümpten spielt befreit auf. Zuletzt in Solingen, da waren wir auch nicht gut, unser Punktgewin­n ist als glücklich zu bezeichnen.“Was vielleicht etwas beruhigt: Langenfeld hat in Wermelskir­chen ebenfalls eine schwierige Aufgabe vor sich. Horst muss zum Abstiegska­ndidat Cronenberg – was etwas einfacher sein dürfte.

„Im Verbandsli­ga-Spitzenkam­pf kann nur der auflaufen, der das Training mitmacht“

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY (ARCHIV) Ausgeblock­t: Simon Krämer (rechts) steht den Ratinger Verbandsli­ga-Handballer­n künftig nur noch eingeschrä­nkt zur Verfügung.

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