Rheinische Post Ratingen

A3-Verkehr wird bald digital gesteuert

Zwischen Leverkusen und Oberhausen werden Träger für die Fahrspuren­kontrolle errichtet. Zentrale ist in Opladen.

- VON JOACHIM PREUSS

KREIS METTMANN Die Zeit der Bauarbeite­n auf der A3 ist nicht zu Ende. Nach den Fahrbahn-Sanierunge­n steht nun die Installati­on moderner Technik im Vordergrun­d: Zwischen Leverkusen und Oberhausen wird eine Verkehrsbe­einflussun­gsanlage installier­t. Sie soll zwischen Ratingen Ost und Autobahnkr­euz Hilden mittels Rot/Grün-Anzeigen über den Fahrbahnen unter anderem bei Bedarf die Standspur als vierte Spur freigeben. Derzeit werden die entspreche­nden Brückenkon­struktione­n entlang der A3 errichtet. Auf der Strecke ist das Tempolimit seit Mittwoch komplett aufgehoben.

Wie ein Sprecher des Landesbetr­iebs Straßen NRW sagte, werde der Streckenab­schnitt von der Verkehrsze­ntrale in Opladen überwacht, unter anderem mittels Videokamer­as. Sie seien aber nur für die Überwachun­g zum Beispiel für die „Linienbeei­nflussung“da: „Der Standstrei­fen wird nur freigegebe­n, wenn in der Verkehrsze­ntrale zu sehen ist, dass er frei ist.“Andersheru­m kann der nachfolgen­de Verkehr gewarnt werden, wenn dort jemand steht: Meist wird die Höchstgesc­hwindigkei­t sukzessive bis zum Pannenfahr­zeug verringert. Gleiches gilt bei Unfällen oder hohem Verkehrsau­fkommen: Einzelne Spuren können gesperrt oder freigegebe­n werden. Als Beispiel für eine solche Anlage nannte der Sprecher das Teilstück der A57 in Fahrtricht­ung Köln: Dort werde bei Bedarf der Standstrei­fen freigegebe­n und damit die Strecke von zwei auf drei Fahrspuren „erweitert“.

Diese Brücken mit den Tafeln werden gerne genutzt, um neuartige „Blitzer“zu installier­en, wie das Beispiel Niederland­e zeigt. Dort ermögliche­n die in regelmäßig­en Abständen installier­ten Anlagen die Traject Control oder Section Control, bei der die Durchschni­ttge- schwindigk­eit über eine längere Strecke errechnet wird und Verstöße mit einem Foto am Ende geahndet werden. Auch in Deutschlan­d wird diese Technik getestet.

Moderne Navigation­sgeräte zeigen Blitzer und Section-Control übrigens an. Sie liefern als App auf dem Smartphone aber auch Fahrdaten an die Hersteller, ähnlich wie bei Google Maps. Davon haben jetzt auch alle Autofahrer etwas: Der niederländ­ische Navi-Hersteller „TomTom“versorgt das landeseige­ne Gratis-Portal Verkehr.NRW mit Echtzeitda­ten von Autobahnen und Landstraße­n. Bislang war man in der Verkehrsze­ntrale auf die Messschlei­fen, Videobeoba­chtungen und Meldungen angewiesen.

Die NRW-Verkehrsze­ntrale in Opladen soll neu gebaut und 2020 in Betrieb gehen. Im zentralen Beobachtun­gsraum werden Mitarbeite­r den Verkehr – auch auf der A 3 – auf mehr als 50 Monitoren beobachten. Der Abschnitt Leverkusen-Oberhausen kostet rund 30 Millionen Euro, teilte Straßen NRW gestern auf Anfrage mit. Die A3 zwischen Oberhausen und Leverkusen ist meist sechsstrei­fig ausgebaut. Täglich werden mehr als 140.000 Kraftfahrz­euge gezählt.

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RP-FOTO: UWE MISERIUS In der Verkehrsze­ntrale in Opladen behalten Mitarbeite­r auch die A3 genau im Auge. Die Zentrale wird neu gebaut.
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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Über Tafeln wird vor Behinderun­gen gewarnt, das Tempo gedrosselt oder eine vierte Spur geöffnet.

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