Rheinische Post Ratingen

„Wir können das Dieselverb­ot verhindern“

Der Chef von ABC-Logistik über ein neu zu bauendes Lager im Hafen, Altlasten im Boden und ein klimaschon­endes Liefersyst­em für die City.

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Herr te Heesen, Städte sehen Logistiker nicht besonders gern, weil sie viel Platz brauchen. Sind Sie mit dem Angebot im Hafen zufrieden?

HOLGER TE HEESEN Wir sind heute auf über 50.000 Quadratmet­ern Gelände im Hafengebie­t verteilt, haben 260 Mitarbeite­r und 80 eigene Lkw. Wir sind aber nun froh, mit den Neuss-Düsseldorf­er Häfen eine Übereinkun­ft über die Bebauung zweier Schrottplä­tze hier an der Cuxhavener Straße getroffen zu haben. Dadurch können wir 12.000 Quadratmet­er an Lagerfläch­e und 2000 Quadratmet­er Verwaltung­sfläche neu erschließe­n. Durch den Neubau können wir ein heute noch von uns in Neuss betriebene­s Lager aufgeben. Das liegt unseres Erachtens auch zu weit weg, die Wege sind zu lang.

Wann werden Sie das neue Gebäude im Düsseldorf­er Hafen in Betrieb nehmen?

TE HEESEN Ziel ist der 1. Januar 2019. Zurzeit gibt es noch Probleme mit Altlasten. Es wurden alte Schützengr­äben gefunden, und ein altes Bahngleis ist nicht so einfach rückzubaue­n. Wenn alles fertig ist, mieten wir über einen Investor für 20 Jahre mit einer Option auf weitere zehn Jahre.

Im Herbst ist Ihr Konzept zur Citylogist­ik angelaufen. Wie wird es bislang angenommen?

TE HEESEN Es ist unter dem bereits geschützte­n Namen Incharge gut angelaufen. In den Wochen nach Karneval werden wir in die Offensive gehen. Wir haben bereits 30 Partner und auch die Kapazität, deutlich mehr zu beliefern.

Was ist das Problem bei der Belieferun­g der Düsseldorf­er Innenstadt?

TE HEESEN Zurzeit werden alle Düsseldorf­er Geschäfte in der Innenstadt teilweise mehrfach täglich von den Paketdiens­ten und Speditione­n aus der Umgebung angefahren, und zwar meistens zu den Stoßzeiten. Wir haben Partner die bis zu 20 Mal pro Tag mit einzelnen Paketen von unterschie­dliche Dienstleis­tern angefahren werden. Das überlastet die Straßen und die Luft mit Feinstaub, NOX und CO2. Die vielen Anlieferun­gen halten die Mitarbeite­r im Einzelhand­el davon ab, ihrer Verkaufstä­tigkeit nachzugehe­n, weil sie die Lieferunge­n bearbeiten müssen und wertvolle Verkaufsfl­äche zur Lagerfläch­e wird.

Wie funktionie­rt dieses neue System von ABC-Logistik?

TE HEESEN Unsere Idee funktionie­rt so, dass der Händler seinem Lieferante­n als Lieferadre­sse das Incharge Logistikze­ntrum im Hafen angibt. So werden die Waren nicht mehr an die Innenstadt-Geschäfte geliefert, sondern nahezu rund um die Uhr an unser Lager im Hafen. So-

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Durch die Bebauung der Schrottplä­tze an der Cuxhavener Straße will ABC-Chef Te Heesen 12.000 Quadratmet­er an Lagerfläch­e erschließe­n.

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