Wie Krähen Fortuna II nach Wiedenbrück bringen
(mwi) Taskin Aksoy betonte während der Vorbereitung immer wieder, man sollte Testspiele in ihrer Wichtigkeit nicht zu hoch einschätzen seien. Alles fokussiere sich auf Samstag, wenn Fortunas FußballZweitvertretung das erste Regionalliga-Pflichtspiel 2018 beim SC Verl absolvieren soll. Doch in der Sportclub-Arena kann die Partie nicht über die Bühne gehen. Schon das Nachholspiel der Verler gegen die Reserve des BVB am vergangenen Wochenende musste abgesagt werden – der Rasen ist nicht bespielbar. Daran sind jedoch nicht nur die niedrigen Temperaturen der vergangenen Wochen Schuld.
Der SC Verl hat zudem ein Problem mit Krähen. Die Kuriosität hat eine Vorgeschichte: Seit dem Umbau des Stadions ist das Spielfeld von allen Seiten umschlossen. Dadurch kann der Rasen nach Regenfällen nicht mehr gut trocknen, die Feuchtigkeit bleibt länger auf dem Grün. Deshalb besteht eine erhöhte Anfälligkeit für Bodenpilze und Einnistung von Schadinsekten. Deshalb haben sich im Rasen Larven der Wiesenschnake eingenistet, die für die Krähen der Umgebung ein gefundenes Fressen sind. So picken die Vögel die Larven aus dem Boden und hinterlassen große Schäden.
Die Folge: Der in Mitleidenschaft gezogene Platz bleibt vorerst gesperrt, der SC Verl muss nach Rheda-Wiedenbrück ausweichen. Das mit Kunstrasen ausgestattete Stadion ist für den Sportclub kein Neuland, vier Testspiele absolvierte der Regionalligist in den vergangenen Wochen dort. Fortuna könnte von der Verlegung profitieren. „Wir trainieren meist auf Kunstrasen, auch die Testspiele haben wir allesamt auf diesem Geläuf absolviert, so dass wir daraus keinen Nachteil haben werden“, sagte Teammanager Michael Kuhn. Und wenigstens gibt es im Kunstrasen kein Krähenfutter.