INFO Vier deutsche Filme im Wettbewerb
Programm Unter den 19 Filmen des Wettbewerbs sind vier deutsche: Emily Atef zeichnet in „3 Tage in Quiberon“ein Porträt der späten Romy Schneider. Christian Petzold hat Anna Seghers Flüchtlings-Roman „Transit“verfilmt. Thomas Stubner hat mit „In den Gängen“ein Außenseiterdrama gedreht und Philip Gröning eine Zwillingsgeschichte. Weitere Flme kommen etwa aus Russland, Frankreich, Rumänien und dem Iran. Berlinale-Chef verwandelt. Auch in diesem Jahr ist das Programm mit 385 Filmen schier unüberschaubar. Und so reißt die Kritik an Kosslick und der mangelnden ästhetischen Profilierung der Berlinale nicht ab.
Auch Tom Tykwer wurde auf den offenen Brief angesprochen, obwohl er selbst ihn nicht unterzeichnet hat. Der Jury-Präsident betonte, dass es in dem Brief nicht darum gegangen sei, Kosslick anzugreifen, sondern eine produktive Debatte über die Zukunft des Festivals zu führen. Ähnlich hatten sich auch schon Kollegen geäußert, etwa Christian Petzold, der den Brief unterzeichnet hatte, aber selbst im Wettbewerb vertreten ist. „Wir alle lieben die Berlinale“, sagte Tykwer. Gerade darum sei es so wichtig, dass „mit Ernsthaftigkeit und Intelligenz“über die Zukunft diskutiert werde.
Monika Grütters setzte zum Auftakt der Berlinale aber erst einmal in Sachen #MeToo ein Zeichen. Die Bundeskulturministerin kündigte an, die deutsche Film- und Fernsehbranche bei der Gründung einer Beschwerdestelle gegen Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe mit 100.000 Euro zu unterstützen. Einen schwarzen Teppich, wie von manchen gefordert, gab es also gestern bei der Berlinale nicht. Das Thema aber war allgegenwärtig.