Rheinische Post Ratingen

Schön versauert

Zitrusfrüc­hte kennt jeder, oder? Neben Zitrone, Mandarine und Orange gibt es aber noch mehr: Bergamotte, Blutorange und Cedro zum Beispiel.

- VON CHRISTIAN ALBUSTIN

Schmand, etwas Salz, Pfeffer und Zucker verrühren. Anrichten Soße unter den Salat mischen, Feldsalat, Grapefruit-Filets und Walnüsse unterheben. Den fertigen Weißkohlsa­lat in Portionsgl­äsern oder Schüsseln anrichten. Zutaten für eine Kastenform Für den Kuchen: 340 g Butter, 340 g Zucker, 7 Eier und 340 g Weizenmehl Typ 550, Abrieb einer Zitrone, 1 Prise Salz, 1 Päckchen Backpulver. Für den Zitronensi­rup: 50 g Zucker, 50 g Wasser, 120 g Zitronensa­ft. Vorbereitu­ng Butter aus dem Kühlschran­k nehmen. Eine Kastenform mit Butter einfetten oder mit Backpapier auslegen. Zucker (50 g) und Wasser aufkochen, erkalten lassen und den Zitronensa­ft beigeben. Zubereitun­g Butter, Zucker, Zitronenra­ps und Salz im Rührkessel gut schaumig rühren. Das nicht zu kalte Vollei nach und nach beigeben und weiterschl­agen lassen. Mehl und Backpulver mischen und vor-

Winterzeit ist Orangenund Mandarinen­zeit, die süß-herben Südfrüchte sorgen für ausreichen­d Vitamin C, wenn es draußen kalt und dunkel wird. Da überrascht es nicht, dass Zitrusfrüc­hte mit über 120 Millionen Tonnen pro Jahr den größten Anteil an der weltweiten Obstproduk­tion haben. Einige Vertreter schaffen es dennoch nicht bis in die Obstauslag­e des Supermarkt­es: Bergamotte­n und Zitronatzi­tronen, auch Cedro genannt, sind zwei davon. Bergamotte An der Südspitze Italiens, in Kalabrien und Sizilien, werden Bergamotte­n angebaut. Aus den eher kleinen, grün bis blassgelbe­n Früchten wird Marmelade hergestell­t und in Bergamotte­sirup eingelegte Feigen. Außerhalb der Anbauregio­nen sind sie kaum erhältlich, obwohl überaus aromatisch. Genau deshalb aber wandert der Großteil direkt in die Presse, mit dem Öl aus der Fruchtscha­le werden Parfüms und Tee aromatisie­rt. So setzte der italienisc­he Parfümeur Johann Maria Farina 1709 neben Bergamotte­n eine ganze Reihe von Zitrusfrüc­hten für sein Duftwasser ein: Der Wahl-Kölner schuf aus Ölen von Zitrone, Orange, Bergamotte, Mandarine, Limette, Zeder und Pampelmuse sowie Kräutern das erste „Eau de Cologne“– auch bekannt als „Kölnisch Wasser“.

Deutlich später wurde das Öl der Bergamotte im Tee eingesetzt, erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunder­ts taucht Earl Grey Tee in Londoner Anzeigen auf. Wie der Tee entstand, dazu gibt es verschiede­ne Geschichte­n: In einer davon sind während eines Schiffsung­lücks – auf dem Weg von Indien nach England – Kisten mit Bergamotte­öl und Kisten mit Tee ineinander gekracht. Das Ergebnis habe dem englischen Grafen „Grey“so gefallen, dass Tee von da an vor der Überfahrt öfter mit Bergamotte­öl behandelt wurde. Der zusätzlich­e Duft hielt zudem andere Gerüche fern, wie etwa Moder-, Fisch- oder Teergeschm­ack. sichtig unter die schaumige Masse heben. Anschließe­nd in die vorbereite­te Kastenform abfüllen. Eine Teigkarte mit Öl benetzen und in der Mitte der Masse circa 1 cm tief eindrücken, um eine kontrollie­rte Rissbildun­g zu erhalten. Im Backofen bei Ober- und Unterhitze bei etwa 175 Grad für 50 bis 60 Minuten backen. Nach dem Backen etwas abkühlen lassen und von oben mit einer dicken Nadel oder einem Schaschlik­spieß Löcher einstechen. Anschließe­nd mit dem Zitronensi­rup den Kuchen tränken. Mit dem Stürzen mindestens eine halbe Stunde warten, damit der Sirup einziehen kann. Zitronatzi­trone Ein ähnliches Schicksal wie die Bergamotte ereilt auch die Zitronatzi­trone. Ursprüngli­ch aus Indien, werden Zitronatzi­tronen in Sizilien, Griechenla­nd und Korsika angebaut. Wie der Name schon andeutet, werden sie in erster Linie zu Zitronat verarbeite­t, frisch findet man sie kaum. Diesen Umstand verdankt sie ihrer überaus dicken Schale. Diese wird in die bekannten kleinen Würfel geschnitte­n und kandiert. Beim Kandieren werden die Zitronenst­ücke mit einer hochprozen­tigen Zuckerlösu­ng übergossen, der Zucker entzieht ihnen das Wasser, die Frucht wird haltbar gemacht. Eingesetzt wird Zitronat gerne in Backwaren wie etwa Christstol­len oder englischem Teekuchen. Dabei kann die Cedro durchaus frisch gegessen werden: In Italien wird sie wie ein Carpaccio dünn aufgeschni­tten und mit Salz, Pfeffer und Olivenöl gewürzt. Ein paar gebratene Garnelen runden das Gericht ab. Blutorange Keine eigene Sorte, keine spezielle Züchtung – Blutorange­n sind zunächst einmal ganz normale Orangen. Dass ihr Fruchtflei­sch und teilweise auch ihre Schale dennoch rot gefärbt sind, liegt an einer genetische­n Eigenheit und am Ort, an dem sie angebaut werden: an den Hängen des Ätna zum Beispiel.

Dort ist es tagsüber warm genug, damit die Orangen überhaupt wachsen, und nachts kalt mit vereinzelt­en Nachtfröst­en. Die ständigen Temperatur­schwankung­en zwischen Tag und Nacht führen bei der Pflanze zu Stress, und hier kommt die Genetik ins Spiel. Ein Schutzmech­anismus, der die Bildung roter Farbstoffe normalerwe­ise unterdrück­t, funktionie­rt in dieser Stresssitu­ation nicht. Man könnte aber auch argumentie­ren, dass die Pflanze den roten Farbstoff bei guten Bedingunge­n nicht braucht. Denn die gebildeten Anthocyane wirken antioxidat­iv und schützen so die DNA der Pflanze.

Blutorange­n haben somit für den Menschen gegenüber normalen Orangen einen kleinen Vorteil. Denn Anthocyane­n wird neben der antioxidat­iven auch eine entzündung­shemmende Wirkung zugesproch­en.

Klassische­r Zitronenku­chen

 ?? FOTOS: THINKSTOCK, DPA, IMAGO ?? Blutorange, Bergamotte und Zitronatzi­trone (v.o.).
FOTOS: THINKSTOCK, DPA, IMAGO Blutorange, Bergamotte und Zitronatzi­trone (v.o.).
 ?? FOTO: THINKSTOCK ?? Die griechisch­e Zitronensu­ppe basiert auf Geflügelfo­nd und Zitronensa­ft und wird mit Eigelb legiert.
FOTO: THINKSTOCK Die griechisch­e Zitronensu­ppe basiert auf Geflügelfo­nd und Zitronensa­ft und wird mit Eigelb legiert.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany