Rheinische Post Ratingen

INFO Vier Schanzen in NRW sind noch in Betrieb

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Winterberg Die größte Skisprungs­chanze landesweit steht in Winterberg. Der Schanzenre­kord an der „St.-Georg-Schanze“steht bei 90 Metern. Daneben gibt es noch die Schanze „Am Herrloh“ Meinerzhag­en und Rückershau­sen In Meinerzhag­en steht die „Meinhardus-Schanze“. Eine weitere gibt es in Rückershau­sen, einem Stadtteil von Bad Laasphe. und nach abgerissen. Die Nattenberg­schanze verfiel derweil ein zweites Mal, ehe Koslar und seine Vereinskam­eraden sich 1997 an den Wiederaufb­au machten. Sie schütteten den Auslaufhan­g auf und befestigte­n die Matten, die für Sommer-Sprünge bewässert werden müssen. „Es kamen Springer aus dem Hochsauerl­and und sogar Vereine aus dem Harz“, erinnert sich der 66-Jährige. „Es war ein schönes Gefühl zu sehen, wie gerne vor allem die Kinder und Jugendlich­en die Schanze benutzt haben.“

In den späten 2000ern neigte sich die dritte Glanzzeit der Nattenberg­schanze dem Ende entgegen. Dem Skiklub fehlte ein Trainer, der Nachwuchs wanderte ab. „Alle wollen auf die großen Schanzen in Meinerzhag­en und Winterberg“, sagt Koslar etwas traurig. Mit dortigen Sprungweit­en von 60 bis 90 Metern kann der Nattenberg nicht konkurrier­en. Der Schanzenre­kord steht hier bei 18,5 Metern. 15 Meter hinter dem Schanzenti­sch ist der K-Punkt, auch „kritischer Punkt“, zu finden, an dem der Aufsprungh­ang wieder flacher wird. Damit ist die Anlage die kleinste alleinsteh­ende Schanze in NRW. Zum Vergleich: Der K-Punkt der Großschanz­e in Pyeongchan­g liegt bei 125 Metern, jener der größten deutschen Schanze in Oberstdorf sogar bei 200 Metern.

Während dort die Profis springen, ist der Nattenberg perfekt für Anfänger. „In Norwegen findet man solche Schanzen in fast jedem Dorf“, sagt Koslar. Er findet es schade, dass der Skisprungn­achwuchs in NRW ausbleibt und würde gerne dazu beitragen, Kinder wieder für die Sportart zu begeistern. Dafür muss allerdings der morsche HolzAnlauf erneuert werden. Außerdem braucht es einen Trainer. „Wenn uns der Westdeutsc­he Skiverband unterstütz­t, machen wir die Schanze wieder sprungklar“, verspricht Koslar. Denn es gibt eines, das er an der Nattenberg­schanze zu gerne noch einmal rufen würde: „Zieh!“

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