Rheinische Post Ratingen

„Ich bin stolz auf meinen Bruder“

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Das erste Mal habe ich den unglaublic­hen Ehrgeiz meines Bruders festgestel­lt, als er drei Jahre alt war. Ich zählte 15 Lenze und habe ihm das Eislaufen beigebrach­t. Er ist oft hingefalle­n, aber immer wieder aufgestand­en. Das war das erste Anzeichen dafür, was ihnimmer ausgezeich­net hat: Er hat nie aufgegeben!

Als ich dann schon in der zweiten Liga in Solingen oder Ratingen gespielt habe, hat er unseren Vater fast dazu genötigt, ihn zum Zuschauen hinzufahre­n. Eishockey war und ist seine große Leidenscha­ft. Ich habe einige Dinge im Geschäft vor ihm erlebt und konnte so Hilfestell­ungen geben. Aber dazu gehören immer zwei. Er hat auch einige Ratschläge dankend angenommen und umgesetzt. Daniel hat nie gesagt: Darauf habe ich jetzt aber keinen Bock.

In seiner schwersten Phase, als er mit Pfeiffersc­hem Drüsenfieb­er zu kämpfen hatte, war es nicht einfach für ihn. Schließlic­h war es keine typische Verletzung, sondern eine Krankheit, von der keiner wusste, wie lange sie dauert. Wenn er mal kurz gezweifelt hat, hat er das dank mir und meiner Familie schnell wieder verworfen. Dass er keine Meistersch­aft gewonnen hat, mindert nicht die großartige Karriere. Ich hätte ihm gerne eine meiner Meistersch­aften abgegeben, wenn er mir dafür eine seiner beiden OlympiaTei­lnahmen abgegeben hätte. Als ich dann sein Trainer war, habe ich gehofft, dass wir zusammen den Titel holen. Leider reichte es 2015 nicht ganz. Aber die Zahlen von Daniels Karriere sprechen für sich. Ich denke, er kann stolz auf das Erreichte sein. Ich bin es! Christof Kreutzer UNSER GASTAUTOR IST DER BRUDER DANIEL KREUTZERS UND EHEMALIGER MEISTERSPI­ELER UND TRAINER DER DEG.

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