Rheinische Post Ratingen

Lintorf plant längst zweigleisi­g

Der Handball-Oberligist hofft noch auf ein Wunder – mit Sieg in Aldekerk?

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LINTORF (wm) Kalle Töpfer kann derzeit kaum sprechen. Mit Karneval, so versichert er, hat das nichts zu tun, die Grippe hat mächtig zugeschlag­en beim Handballtr­ainer des Oberliga-Letzten TuS Lintorf. Deshalb ließ er sich in dieser Woche auch kaum sehen bei den Übungseinh­eiten: „Das fehlt noch, dass ich jetzt einen Spieler anstecke. Wir haben genug Probleme.“Sein Co-Trainer Dirk Bauerfeld bereitete die Mannschaft vor, es geht zum Aufsteiger und Tabellenac­hten TV Aldekerk II (morgen, 17.45 Uhr).

Es spricht alles gegen die Lintorfer. Auswärts sind sie ungefähr so erfolgreic­h wie ein Trabbi im Rennen mit einem Mercedes. Die acht Spiele in fremden Hallen brachten einen Punkt und auch deshalb stehen die Grün-Weißen derart abgeschlag­en am Tabellenen­de. Sechs Punkte beträgt der Rückstand zum rettenden 12. Tabellenpl­atz. Dennoch sieht Töpfer die Lage keineswegs aussichtsl­os: „Wir müssen nur 60 Minuten guten Handall spielen, 45 Minuten reichen nicht. Dann haut uns der Gegner in der Endphase wieder die Kiste voll.“Wie zuletzt der TV Oppum.

Kalle Töpfer verspricht, dass ein Abstieg verkraftet wird, dass auch künftig in Lintorf guter Handball gespielt wird, und dass Verbandsli­ga kein Übel sein wird: „Wir planen schon zweigleisi­g. Es wird alles versucht, in den verbleiben­den elf Spielen die Oberliga zu halten. Sollte es nicht gelingen, bekommen wir dennoch eine gute Mannschaft zusammen.“

Ähnlich sieht es Kapitän Marius Haverkamp, der einst in seiner Heimatstad­t Nordhorn dem erweiterte­n Bundesliga­kader angehörte. Auf dem bald 28 Jahre alt werdenden Student ruht immer die Hauptlast. Hinten gilt es, den Mittelbloc­k zu festigen und im Spiel nach vorne die Angriffe zu dirigieren. Hinzu kommen die Strafwürfe. „Ich habe in Lintorf längst viele Freunde gefunden,“sagt Haverkamp. „Es gibt keinen Grund, hier weg zu gehen. Ich habe mich im TuS 08 immer wohl gefühl. Wenn wir absteigen, dann werden umgehend neue Ziele angegriffe­n.“

In Aldederk wird der Linkshände­r Christoph Lesch wieder dabei sein, bei dem man schon befürchtet hatte, sein Knie hätte Übles abbekommen gegen Oppum. Haverkamp dazu: „Christoph trainierte noch verhalten, aber in Aldekerk können wir durch ihn wieder eine gute rechte Seite aufbieten.“Zudem dabei ist Tim Bauerfeld, der in der Oberliga festgespie­lt ist und damit der Reserve nicht zur Verfügung steht.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Marius Haverkamp hat keine Angst vor dem Abstieg.

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