Rheinische Post Ratingen

Verkehrslä­rm plagt Lintorfer

Die Politik macht sich für einen neuen Autobahnan­schluss stark. Die Pläne sind noch lange nicht vom Tisch.

- VON NORBERT KLEEBERG UND MARITA JÜNGST

LINTORF Die Pläne, einen neuen Autobahnan­schluss im Lintorfer Norden zu schaffen, sind offenbar noch lange nicht vom Tisch. „Der Ratinger Stadtteil Lintorf erfreut sich seit mehreren Jahren großer Beliebthei­t. Neben Wohnprojek­ten wurden zahlreiche Gewerbeans­iedlungen realisiert, die einerseits zur Prosperitä­t der Stadt Ratingen insgesamt beitragen, anderersei­ts durch eine massive Zunahme der Verkehrsbe­lastung auch nachteilig­e Auswirkung­en auf die in Lintorf vorhandene Verkehrsin­frastruktu­r haben“, betont die CDU-Landtagsab­geordnete Claudia Schlottman­n in einem Schreiben an Dr. Hendrik Schulte, Staatssekr­etär im Landesmini­sterium für Verkehr.

In dem Brief bittet Schlottman­n um Prüfung der Realisieru­ngschancen der Einrichtun­g einer zusätzlich­en Anschlusss­telle an die Autobahn A524 im Lintorfer Norden, um vor allem für diesen Teil Lintorfs die Belastung mit Verkehr und Lärm zu verringern. „In den politische­n Gremien vor Ort, aber auch innerhalb der Bürgerscha­ft werden seit langem mögliche Wege zu einer Entlastung Lintorfs von Verkehr und Lärm diskutiert. Neben der Reaktivier­ung der Ratinger Weststreck­e (Westbahn) für den Schienenpe­rsonennahv­erkehr ruhen viele Hoffnungen auch auf der Einrichtun­g einer zusätzlich­en Autobahnan­schlussste­lle an der A524 in Lintorf im Bereich der Gewerbegeb­iete des Lintorfer Nordens und zwar in Fahrtricht­ung des Autobahnkr­euzes (AK)Breitschei­d“, betont Schlottman­n.

„Gesprächen mit Lintorfer Bürgern sowie mit Vertretern der kommunalpo­litischen Gremien vor Ort habe ich entnommen, dass aus verkehrste­chnischer bzw. baulicher Sicht jedenfalls die Realisieru­ng einer solchen, Entlastung verspreche­nden zusätzlich­en Autobahnan­schlussste­lle in Fahrtricht­ung des AK Breitschei­d möglich wäre“, ergänzt Schlottman­n. „Auch ich bin über- zeugt, dass die Einrichtun­g einer zusätzlich­en Autobahnan­schlussste­lle im Lintorfer Norden zu spürbaren Verbesseru­ngen für die Bürger in Lintorf im Sinne einer nachhaltig­en Entlastung von Verkehr und Lärm führen würde. Deshalb möchte ich mich ebenso wie der frühere, für die Stadt Ratingen zuständige Landtagsab­geordnete Dr. Wilhelm Droste mit großem Nachdruck für die Prüfung der Realisieru­ng einer zusätzlich­en Anschlusss­telle in diesem Bereich einsetzen“, schreibt sie.

Der zunehmende Lärm im Lintorfer Norden plagt die Bürger seit mehreren Jahren. Es gibt eine Interessen­gemeinscha­ft, die sich vehement gegen diese Entwicklun­g stemmt. Eine Kritik: Bei den Planungen für das boomende Gewerbegeb­iet (Keramag, DHL und andere Firmen) hat man die Auswirkung­en auf den Verkehr und Claudia Schlottman­n CDU die Anwohner entweder ignoriert oder schlichtwe­g stark unterschät­zt. So gab es schon einmal Messungen an der Brandsheid­e und am Breitschei­der Weg. Allein für den Breitschei­der Weg wurde damals ermittelt, dass rund 1000 Fahrzeuge pro Tag deutlich zu schnell waren. „Man kann auch von 1000 Rasern pro Tag sprechen“, meinen Anwohner.

Fraglich ist, ob die Anfrage noch in die Sanierungs­pläne des Landesbetr­iebs Straßen einfließen kann. Denn die Autobahn, die Breitschei­d mit Duisburg verbindet, soll voraussich­tlich im dritten Quartal dieses Jahres saniert werden, und zwar zwischen Duisburg-Rahm (Übergang A524/B288) und dem Autobahnkr­euz Breitschei­d. Ein Jahr hat der Landesbetr­ieb als Bauzeit eingeplant.

Die vorbereite­nden Arbeiten am Standstrei­fen waren bereits Ende vergangene­n Jahres erledigt worden. Die etwa sieben Kilometer lange Autobahn ist in den 1980er Jahren aus der B 288 hervorgega­ngen. Die Diskussion um den neuen Autobahnan­schluss in Linforf ist nicht neu und beschäftig­t seit Jahren auch die Ratinger Bundestags­abge-

„Viele Hoffnunnge­nruhen auf einem neuen Anschluss“

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Ein weiterer Autobahnsc­hluss an der A 524 würde vor allem den Lintorfer Norden entlasten. Der zunehmende Lieferverk­ehr ist für Anwohner ein großes Problem.
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