Rheinische Post Ratingen

Jugendrat gibt Senioren Handynachh­ilfe

Regelmäßig bieten Jugendlich­e ein „Smart-Café“an. Der Service wird immer beliebter.

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DANNI FUNKE RATINGEN Auf dem Handyfoto von Rosel Schroeder lacht ein kleiner Feuerwehrm­ann in die Kamera. „Das ist mein Enkel Fabio zu Karneval , ist das nicht süß?“, fragt die 76Jährige in die Runde und zeigt stolz den anderen Senioren am Tisch das Bild. Unzählige Fotos werden in der Großfamili­e Schroeder hin und her gesendet, plus zahlreiche whatsapp-Nachrichte­n- bei drei Kindern und zehn Enkeln kein Wunder. Nur ist der Speicherpl­atz begrenzt, das weiß auch die Ratingerin. „Wie kann ich whatsapp – Nachrichte­n löschen, kannst Du mir das erklären?“, wendet sie sich fragend an einen der Jugendrats­jugendlich­en.

Für Benedikt Dörkes ist das kein Problem. „Sie müssen lange auf eine Nachricht drücken, dann wird diese markiert“, erklärt der 18-Jährige mit ruhiger Stimme, „und dann erscheint hier oben ein kleiner Mülleimer, dort klicken Sie drauf und schon ist die Nachricht weg.“

Rosel Schroeder staunt über die Einfachhei­t, übt, verinnerli­cht. „Super, vielen Dank“, freut sie sich, genau wie Sitznachba­rin Ursula Wagener, die das Geschehen interessie­rt mitverfolg­t hat. Die 77-Jährige hat auch noch eine Frage. „Wie kriege ich denn da in mein whatsapp Profil ein Foto? Ich habe eine schöne Blume, die ich dort einstellen möchte.“Natürlich kann Benedikt auch hier mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Wir haben uns vor einiger Zeit mal überlegt, wie man junge und alte Menschen zusammen bringen kann“, erklärt Dr. Jürgen Schroeder, zweiter Vorsitzend­er im Seniorenbe­irat, „dabei ist unter anderem diese Idee entstanden und ich bin ehrlich begeistert wir gut das Angebot angenommen wird.“Rund 20 Senioren sind an diesem Abend in den gemütliche­n Gemeinscha­ftsraum der Geschwiste­r Gerhard Stiftung in Hösel gekommen, die meisten haben ein Samsung Smartphone, nur wenige besitzen ein iPhone. An runden Tischen werden ihnen nun in Eins zu Eins Gesprächen Fragen rund um das Mobilphone beantworte­t. Dabei stellt sich heraus: Auch für diese Generation ist das Handy mittlerwei­le unentbehrl­icher Begleiter geworden. „Ich habe mein Handy seit 2015“, erzählt Rosel Schroeder, „es ist nicht mehr wegzudenke­n. Ein Teil unserer Familie lebt in der Schweiz, da kommen dann immer tolle Winterfoto­s, die kleineren Enkel haben hier Spiele drauf geladen, und ich fotografie­re spontan gerne. Dafür ist das Handy perfekt.“

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Im sogenannte­n SmartCafé im Haus der Geschwiste­r Gerhard Stiftung in Hösel geben Mitglieder des Jugendrate­s interessie­rten Senioren Tipps für den Umgang mit dem Smartphone­s.

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