Rheinische Post Ratingen

Klinik-Neubau kommt spätestens 2022

Geschäftsf­ührer Cruse rechnet mit „ein paar Millionen mehr“an Kosten – Verhandlun­gen mit Mutterkonz­ern laufen.

- VON HENRY KREILMANN

VELBERT Das neue Haus des Helios Klinikum Niederberg wird größer als ursprüngli­ch geplant – und damit auch teurer. „Wir liegen mit den Planungen im letzten Feintuning. Wir wissen, was wir wollen und möchten jetzt möglichst schnell die nächsten Schritte gehen“, betont Klinikgesc­häftsführe­r Niklas Cruse in dieser Woche gegenüber unserer Zeitung.

„Ein paar Millionen Euro mehr“als die ursprüngli­ch veranschla­gten rund 100 Millionen würden es, hatte der Klinikchef bereits zu Anfang des Jahres angekündig­t und über Nachverhan­dlungen mit dem Mutterkonz­ern Fresenius gesprochen. Er erklärte, dass dies daran läge, dass man größer bauen wolle, als ursprüngli­ch geplant: „Es sind weitere Abteilunge­n dazu gekommen, und dazu gehört beispielsw­eise auch ein weiterer OP-Saal.“Nun sei das Ende der Planungen aber in Sicht. Und das wird durchaus Zeit: „Im Kaufvertra­g steht, dass der Neubau spätestens 2021/22 stehen muss. Und dieses Ziel wollen wir einhalten.“Den gut 500-seitigen Kaufvertra­g haben die Helios-Kliniken im Mai 2016 unterschri­eben. Drei Monate zuvor hatten sich die Stadträte des „Zweckverba­ndes Klinikum Niederberg“, Velbert und Heiligenha­us, der zuvor das Haus betrieben hat, jeweils mehrheitli­ch für den Verkauf entschiede­n – für rund 150 Millionen Euro. Der maßgeblich­e Grund für die Entscheidu­ng sei die asbestbela­stete Bausubstan­z des Hauses gewesen. Sie hätte alle vorgesehen­en Baumaßnahm­en in einem Ausmaß verteuert, „das die seriösen Möglichkei­ten der beiden Trägergeme­inden übersteigt“, so SPD-Fraktionsc­hef Peter Kramer damals.

Neben den Planungen des Neubaus gehört auch die Neupositio­nierung des Klinik-Standortes selbst zu den Aufgaben des Klinikchef­s. Das wohl sichtbarst­e Zeichen sind die neuen medizinisc­hen Angebote, die nicht nur durch das Netzwerk der Helios-Kliniken entsteht, sondern auch der neuen Abteilunge­n, die im Haus etabliert wurden: Dazu zählen die Gefäß-, Thorax- und Wirbelsäul­enchirurgi­e sowie eine Psychosoma­tik und Pneumologi­e. In diesem Jahr neu hinzugekom­men sind die Kliniken für Adipositas-und Ästhetisch­e/Plastische Chirurgie, sowie die Neuropädia­trie. Die neuen Fachärzte sind auch an den Planungen für den Neubau beteiligt.

Aber auch die Weiterentw­icklung des Angebots an Selbsthilf­egruppen gehört dazu, die ein nicht zu verachtend­er Faktor in der Genesung seien.

Das Klinikum ist als „Selbsthilf­efreundlic­hes Krankenhau­s“ausgezeich­net. In nunmehr 14 Gruppen treffen sich unter anderem Krebspatie­nten, Diabetiker, Angehörige oder auch – im ganz frisch gegründete­n Kreis – Adipositas-Patienten. „Mit Frau Lau haben wir eine eigene Ansprechpa­rtnerin für den Bereich“, erklärt Cruse und fügt an, dass man für dieses Angebot ganz bewusst Räumlichke­iten außerhalb des Klinikgebä­udes angemietet habe.

Der geschützte Raum an der Robert-Koch-Straße 12, sei wichtig. Der Klinikchef selbst sei ebenfalls regelmäßig vor Ort, auch um direktes Feedback zu erhalten: „Kritikpunk­te von Betroffene­n nehmen wir sehr ernst.“

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Der Bau an der Robert-KochStraße ist in die Jahre gekommen. Zum Neubau ist Helios vertraglic­h verpflicht­et.

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