Rheinische Post Ratingen

Blutleere Aliens starten mit Heimpleite

Im ersten Play-off-Viertelfin­ale gegen Hamm liefert der Eishockey-Regionalli­gist eine schwache Leistung ab – 3:6.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI UND LARS WEISKE

RATINGEN Es waren durchaus markige Worte, die Achim Johnigk gewählt hatte. „Ich gehe davon aus, dass wir weiterkomm­en werden“, hatte der Trainer der Ratinger Ice Aliens vor dem ersten Spiel des Playoff-Viertelfin­ales gegen die Hammer Eisbären gesagt. Eine Prophezeiu­ng hatte er gleich noch hinterherg­eschickt: „Wer das erste Spiel gewinnt, gewinnt auch die Serie.“Bleibt für die Außerirdis­chen zu hoffen, dass der Trainer unrecht hat. Denn in Spiel eins der „best of five“-Serie lieferten seine Schützling­e einen erschrecke­nd blutleeren Auftritt ab und verloren gegen keineswegs überragend auftrumpfe­nde Hammer 3:6 (2:1, 0:3, 1:2).

Für Kopfschütt­eln sorgte vor allem das Abwehrverh­alten der Ratinger. Schon im ersten Drittel spielten die Hausherren teilweise defensives Harakiri. Torhüter Christoph Oster musste schon in den ersten Minuten mehrfach gegen freistehen­de Eisbären retten – und auch früh hinter sich greifen. Martin Benes kam zu mehreren Nachschüss­en und stocherte die Scheibe zum 0:1 ins Netz. Aus dem Nichts fiel dann der Ausgleich. Tim Brazda hielt seinen Schläger perfekt in einen Schuss von Thomas Müller zum Ausgleich, wenige Minuten stand er wieder goldrichti­g, als der Puck nach einem Schuss frei auf der Torlinie lag und der Stürmer die Scheibe über die Linie drückte.

Die Führung nach dem Auftaktdri­ttel war glücklich. Hamm spielte kein Eishockey vom anderen Stern, war aber bissiger und zielstrebi­ger als die Ratinger. Und belohnte sich – unter gütiger Mithilfe der weiterhin schwimmend­en Aliens-Defensive. Zuerst jagte Robin Loecke den Puck zum Ausgleich über die Fanghand Osters in den Winkel, kurz darauf stand Michal Spacek nach einem Pass von hinter dem Tor völlig unbedrängt vor dem Aliens-Gehäuse. Und zu guter Letzt patzte auch Oster, als er einen Schuss nur abprallen ließ und das Tor nun komplett leer war.

Die Aliens ließen es so ziemlich an allem vermissen, was in den Playoffs zum Weiterkomm­en benötigt wird. Kampfgeist, Spielwitz, Konsequenz vor dem eigenen Tor – das alles war, trotz stolzer neun Verteidige­r, die Trainer Johnigk aufbot, nicht vorhanden. Vorne war es aber nicht viel besser. Die Brazda-Brüder machten noch etwas Alarm, ihre Teamkolleg­en tauchten jedoch weitgehend ab. Das reicht nicht in einer Play-off-Serie.

Spätestens, als Andre Kuchnia im ersten Überzahlsp­iel der Gäste im letzten Drittel das 5:2 aus extrem spitzen Winkel erzielte, wurde der Weg für die Aliens zu weit. Das Tor zum 3:5 durch Kapitän Dennis Fischbuch brachte noch ein wenig Hoffnung, doch dem nächsten Abwehrpatz­er folgte das entscheide­n- de 3:6 durch Kevin Thau, der völlig alleine Richtung Aliens-Tor durchstart­en durfte.

Vor dem zweiten Spiel in Hamm (morgen, 19.30 Uhr) werden die Außerirdis­chen eine ziemliche Wandlung zum Positiven durchmache­n müssen – sonst könnte der ersehnte Play-off-Auftritt der Johnigk-Truppe ein ziemlich kurzes Vergnügen werden.

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