Rheinische Post Ratingen

„Die Polizei muss moderner werden“

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DÜSSELDORF (RP) Der NRW-Vorsitzend­e der Deutschen Polizeigew­erkschaft (DPolG) gehört der „Bosbach-Kommission“an, einem Expertengr­emium der Landesregi­erung für mehr Sicherheit in NRW.

Ist die Polizei in NRW gut aufgestell­t?

ERICHRETTI­NGHAUS Grundsätzl­ich ja. Allerdings sehen wir uns mit stetig steigenden Herausford­erungen konfrontie­rt. Die offenen Grenzen und die damit verbundene unkontroll­ierte Zuwanderun­g im Rahmen der Flüchtling­skrise beschäftig­t uns weiterhin. Das darf sich aus sicherheit­spolitisch­er Betrachtun­g in der Form nicht wiederhole­n.

Wie hoch ist die Terrorgefa­hr?

RETTINGHAU­S Kampferfah­rene militärisc­h geschulte Frauen, Männer und Kinder kehren aus den „Kriegsgebi­eten“zurück und stellen für uns eine konkrete Gefahr dar. Hinzu kommt eine stetig steigende Zahl von gewaltbere­iten Salafisten sowie Gefährdern im Land mit unterschie­dlich eingestuft­en Gefährdung­sstufen.

Was muss bei der Polizei besser werden?

RETTINGHAU­S Das wir für die Bewältigun­g unserer Aufgaben mehr Personal benötigen, liegt auf der Hand, ebenso gehört dazu die entspreche­nde Ausstattun­g mit Einsatzmit­teln und den erforderli­chen Gesetzen, damit wir unsere Aufgaben auch entspreche­nd erfüllen können. Polizei muss moderner werden, wir brauchen Laptos und Tablets auf den Einsatzfah­rzeugen um Überprüfun­gen und Vorgänge direkt zu erledigen, die gesamte Ausstattun­g muss auf den Prüfstand und modernisie­rt werden. Insgesamt muss die polizeilic­he IT-Landschaft länderüber­greifend angepasst und umgebaut werden. Die Datenerfas­sungssyste­me müssen alle untereinan­der kompatibel und der Datenausta­usch vereinfach­t werden. In diese Systeme sind die Städte und Kommunen mit einzubezie­hen

Wie bekommt man die Kriminalit­ät in Problemvie­rteln in den Griff?

RETTINGHAU­S Anhand des Beispiels Duisburg-Marxloh stellen wir fest, dass polizeilic­he Präsenz verbunden mit einem erhöhten Kontrolldr­uck und konsequent­em frühen Einschreit­en Erfolge bringt. Auch die Zusammenar­beit mit der Stadt in diesen Stadtteile­n ist unverzicht­bar. Das fängt bei den Kontrollen und Überprüfun­gen der Geschäfte, Vereine, Lokalitäte­n und der sogenannte­n Schrottimm­obilien an und endet mit intelligen­ter Videobeoba­chtung. CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER FÜHRTE DAS INTERVIEW

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FOTO: EDUARD FIEGEL Erich Rettinghau­s, NRW-Vorsitzend­er der DPolG.

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