Rheinische Post Ratingen

Bundesbank verdoppelt Gewinn

Die Notenbank überweist 1,9 Milliarden Euro an den Bund.

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FRANKFURT (rtr) Nach einem mageren Jahr überweist die Deutsche Bundesbank wieder einen deutlich höheren Gewinn an den Bund. Die deutsche Notenbank verdoppelt­e im vergangene­n Jahr ihren Überschuss auf zwei Milliarden Euro. „Noch ist die Geldpoliti­k wie sie ist – und die hat maßgeblich die Bilanz des vergangene­n Jahres geprägt“, sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann bei Vorlage des Geschäftsb­erichts. Vom Überschuss fließen 1,9 Milliarden Euro an den Bundeshaus­halt, im Vorjahr waren es nur 400 Millionen Euro. Der Bund hatte für 2017 allerdings 2,5 Milliarden Euro eingeplant.

„Durch die höhere Überschuss­liquidität in Verbindung mit den negativen Einlagenzi­nsen ist auch der Jahresüber­schuss gestiegen“, erläu- terte Weidmann. Die Zinserträg­e legten 2017 um 1,5 Milliarden Euro auf 5,2 Milliarden Euro zu. Die Bundesbank stockte aber wegen zunehmende­r Zinsänderu­ngsrisiken ihre Wagnisrück­stellung um 1,1 Milliarden auf 16,4 Milliarden Euro auf. „Mit der Fortführun­g der Anleihekäu­fe sind die Zinsänderu­ngsrisiken gestiegen“, sagte Weidmann mit Verweis auf die Bondkaufpr­ogramme der Eu- ropäischen Zentralban­k (EZB). Die deutsche Notenbank wird aus den langfristi­gen Wertpapier­en der Kaufprogra­mme über Jahre wohl nur geringe Zinserträg­e einfahren. Zudem können aus den Einnahmen durch die Strafzinse­n bei anziehende­n Leitzinsen rasch Ausgaben für an die Banken zu zahlende Zinsen werden. Zur Diskussion um die Nachfolge von EZB-Chef Mario Draghi hielt sich Weidmann bedeckt. Die Euro-Finanzmini­ster hatten sich unlängst für den Spanier Luis de Guindos als künftigen neuen EZB-Vize entschiede­n. Damit sind Experten zufolge die Chancen gestiegen, dass Deutschlan­d den nächsten EZB-Präsidente­n stellen könnte.

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FOTO: DPA Jens Weidmann

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