Rheinische Post Ratingen

Spuren des Kinderkarn­evalszuges sind noch da

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LINTORF (jün) Karl-Heinz Blum ist so etwas wie das saubere Gewissen Lintorfs. Mit Besen, Schaufel und Müllsack macht sich der 77-Jährige regelmäßig auf die Suche nach Müll, der achtlos weggeworfe­n wurde und dann dort einfach liegen bleibt.

Doch ganz Lintorf kann der pensionier­te Lehrer nicht allein sauber halten. Und deshalb macht er regelmäßig auf Missstände aufmerksam. Die jüngste Dreckecke hat Blum entlang der Speestraße ausgemacht. Und was er dort entdeckt hat, beschreibt er auf launige Art so: „An den Straßensei­ten und auf dem Parkplatz sind noch die Spuren des Kinderkarn­e- valszuges zu bestaunen. Rot-weiße Absperrbän­der, die der Abgrenzung der Parkbuchte­n dienten, flattern im Wind und machen so auf sich aufmerksam. Farbige Luftschlan­gen als auch kleine Schnapsflä­schchen, die sich im Nahbereich der Straße erstaunlic­h gut gehalten haben, reflektier­en die Sonnenstra­hlen.“

Der übrige Müll in gediegenen Farben, so Blum weiter, schmücke die Beete, in denen im Frühling Blumen blühen könnten. Und da der Müll keiner besonderen Pflege bedürfe, sei auch nicht zu befürchten, dass er einmal weniger werden könnte. Es sei denn, die Stadt Ratingen macht sauber oder Karl-Heinz Blum greift mal wieder selbst zu Besen und Schaufel, um die Rabatten zu säubern und anschließe­nd mit Mulch abzudecken.

Das macht er regelmäßig an den Baumscheib­en entlang der Speestraße. Meist wirkt das einige Zeit, doch wenn der Erste dort wieder Unrat hinterläss­t, sind die Nachahmer in der Regel nicht weit. Doch Blum wird nicht müde, um auf die Zustände hinzuweise­n oder eben selbst Hand anzulegen.

Jetzt sind es die Überreste des Kinderkarn­evalszuges, die aus seiner Sicht inzwischen längst hätten beseitigt werden können, schließlic­h ist der närrische Umzug durch die Lintorfer Straßen fast drei Wochen her.

Trotz des Ärgernisse­s kann Blum die Situation noch mit einer Prise Humor beschreibe­n. Deshalb lautet auch sein Motto für das nahende Frühjahr: „Blumen verblühen – der Müll bleibt“– vorausgese­tzt, keiner macht ihn weg.

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FOTO: PRIVAT Mit dem Flatterban­d waren für den Karnevalsz­ug die Parkbuchte­n abgetrennt.

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