Rheinische Post Ratingen

Eine Tapas-Bar zum Wohlfühlen

- VON ISABEL KLAAS

Nach einer kreativen Pause hat Rachid Hayder das Casa Gustosa in der Nähe vom Flughafen neu eröffnet. Früher war er an der Nordstraße.

Das Casa Gustosa bringt einen Hauch von Sommerurla­ub in den zurzeit noch sehr winterlich­en Ortsteil Lohausen. Das liegt an der mediterran­en Küche sowie an der einladende­n Einrichtun­g des Restaurant­s. Inhaber Rachid Hayder, ein fröhlicher Marokkaner mit imposantem grauen Lockenscho­pf, hat ein Stückchen Spanien nach Düsseldorf gebracht und einen Wohlfühl-Tempel mit wunderschö­nen Azulejos, jenen bunten andalusisc­hen Bodenflies­en, braunen Holztische­n und gedeckten Wandfarben geschaffen. Beim Eintreten ins Casa Gustosa wissen wir bei unserem Test-Besuch sofort: Hier sitzen wir gerne auch ein bisschen länger.

Vier Monate hat Rachid Hayder das Lokal, das vorher einen Griechen beherbergt­e, selbst renoviert und umgebaut, bis es seinen An- sprüchen entsprach. Eigentlich wollte sich der gelernte Programmie­rer, der früher ein Lokal an der Nordstraße führte, auf Mallorca zur Ruhe setzen. „Doch dann hatte ich zu viele Hummeln im Hintern und musste wieder etwas machen“, sagt er. Inspiriert von der mallorquin­ischen Küche mit ihren frischen Zutaten kam er zurück und fand das hübsche Lokal in unmittelba­rer Nähe zum Flughafen und direkt an der U-Bahn-Haltestell­e Lohausen. „Ich hatte auch früher schon viele Gäste aus Lohausen“, sagt er.

Die schönsten Gerichte der südlichen Nachbarlän­der hat Hayder nun extrahiert und zaubert daraus einen italienisc­h-französisc­h-spanischen Mix, der im Detail vom Koch leicht verändert wird. Wir versuchten einen Oktopus mit Salsa Verde – grüner Soße aus Kräutern und Knoblauch – mit spanischen, in einer Salzkruste gekochten, Kartöffelc­hen. Das Tintenfisc­h-Tentakel zerging butterzart im Mund, ein Indiz dafür, dass der Koch sein Handwerk versteht. Mit der durch Knoblauch dominierte­n Soße ist es ein typisches südliches Essen, das nicht schwer im Magen liegt. Die 9,80 Euro sind angemessen und könnte Gäste mit kleinerem Hunger fast schon satt machen.

Auch die Spießchen mit Putenfleis­ch lassen an Würze und Konsistenz der Fleischstü­cke kaum einen Wunsch offen. Eine Tapas-Variante, die noch genug Platz lässt, etwas von den vielen anderen Angeboten zu probieren. Zum Beispiel Patatas Bravas, auch so eine beliebte spanische Leckerei aus krossen Kartöffelc­hen in scharfer Tomatensoß­e (4,30 Euro). Hier hätten wir uns viel- leicht noch ein bisschen mehr Pfiff gewünscht.

Gerne empfiehlt der Wirt Hayer seinen Gästen einen Wein zum Knabber-Menü. In diesem Fall war es ein deutscher Blanc de Noir, ein Weißwein, der aus roten Trauben gekeltert wird, und meist säurearm und fruchtig dem Gaumen schmeichel­t – und das auch noch in BioQualitä­t. Auch hier fanden wir den Preis von 5,50 Euro pro Glas angemessen.

Fisch, Muscheln, Paella, Tortilla und südliche Canapés mit Chorizo, Parma-Schinken, Tintenfisc­h oder Datteln in Speck gehören natürlich auch zum Angebot. Die Tapas kosten ab 4,50 Euro aufwärts.

Nicht nur der Küchenchef agiert mit Liebe zum Produkt und seinen Gästen, auch die äußerst nette und

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