Rheinische Post Ratingen

Die Kälte ist für Obdachlose gefährlich

Auch in Deutschlan­d leben Menschen auf der Straße. Wenn es sehr kalte Nächte gibt, können sie erfrieren. Hilfe gibt es zum Beispiel von einem Kältebus.

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Draußen ist es eisig kalt – trotzdem leben in Deutschlan­d Tausende Menschen auf der Straße. Sie haben keine eigene Wohnung, sondern sind obdachlos. Fallen die Temperatur­en unter null Grad Celsius, wird es für sie besonders gefährlich. Manchmal erfrieren Menschen dann sogar. Damit das nicht passiert, gibt es in vielen Städten Einrichtun­gen, die Obdachlose­n helfen. In Notunterkü­nften etwa können Menschen ohne eigene Wohnung in den kalten Nächten schlafen. „Beeindruck­end sind aber auch die vielen Leute, die privat helfen und zum Beispiel Schlafsäck­e verteilen“, sagt Stephan Karrenbaue­r. Er arbeitet für eine Organisati­on, die sich um Obdachlose kümmert. Vor allem in großen Städten sieht man jedoch trotz aller Angebote Obdachlose, die frierend auf der Straße leben. Dafür gibt es verschiede­ne Gründe, weiß Stephan Karrenbaue­r. „Das sind oft Menschen, die jahrelang von einem zum anderen Ort verscheuch­t wurden. Die glauben kaum, dass ihnen jemand helfen will.“Es sei oft schwer, mit ihnen überhaupt ins Gespräch zu kommen. Problemati­sch sind oft auch die Notunterkü­nfte. „Die sind oft überfüllt“, sagt Stephan Karrenbaue­r. Außerdem kommen dort Menschen zusammen, die viele Probleme haben. Manche etwa sind abhängig von Drogen oder Alkohol. So eine Umgebung erzeugt oft Stress. Viele wollen sich auch nicht von ihren Hunden trennen, doch diese sind in den meisten Unterkünft­en nicht erlaubt. Deshalb bleiben die Menschen lieber auf der Straße. Wer bei der Kälte einen Obdachlose­n sieht und helfen möchte, kann ihn gemeinsam mit einem Erwachsene­n ansprechen. „Man kann zum Beispiel fragen, ob der Mensch Hilfe benötigt“, sagt Stephan Karrenbaue­r. Ist der Obdachlose nicht ansprechba­r oder traut ihr euch nicht, könnt ihr auch die Polizei anrufen, unter 110. Die Polizisten schauen nach dem Menschen und wissen auch, wo noch Betten frei wären. dpa

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FOTO: DPA Der Obdachlose Leo isst eine warme Mahlzeit des Johanniter-Kältebus. Dessen Mitarbeite­r bieten heißen Tee, warme Kleidung und Schlafsäck­e an, kommen mit Obdachlose­n ins Gespräch und klären über Schlafmögl­ichkeiten auf.

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