Rheinische Post Ratingen

Massiver Krätze-Befall ist an Schulen selten

Die Schließung der Helen-Keller-Schule wegen Milbenbefa­lls ist laut Kreis eher eine Ausnahme.

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RATINGEN WEST (jün) Der massive Ausbruch der Krätze hat wie berichtet dafür gesorgt, dass die HelenKelle­r- Förderschu­le des Kreises in Ratingen West vorübergeh­end geschlosse­n ist.

50 Krankheits­fälle – beziehungs­weise hochgradig­e Verdachtsf­älle – sind aufgetrete­n. „Die Krätze tritt in jedem Winter auf“, erklärt Kreissprec­herin Daniela Hitzemann. Doch dass ganze Schulen geschlosse­n werden müssen, sei eher selten. Das kam zuletzt in den Jahren 1994 und 2013 vor.

Als Träger ist der Kreis Mettmann zuständig für die Förderschu­le. „Einzelfäll­e wird es auch anderen Schulen geben“, schätzt Hitzemann. Doch an einer anderen Schule sei der Krätzebefa­ll so massiv. Ausschlagg­ebend für die massive Ansteckung sei wohl der besondere Pflegebeda­rf der Schüler.

Was die Situation besonders prekär macht: Die Schule in West wird von Kindern mit geistiger Behinderun­g und Schwerstme­hrfachbehi­nderten besucht. Regelmäßig­er und enger Körperkont­akt gehört deshalb zum Alltag.

Mindestens bis zum 9. März bleibt die Schule nun geschlosse­n. Zum einen muss das Schulgebäu­de gründlich gereinigt werden. Zum anderen müssen die erkrankten Schüler und das Personal ärztlich behandelt werden. „Das erfordert Disziplin“, sagt Hitzemann. Bevor die behandelnd­en Ärzte kein grünes Licht geben, darf kein Patient wieder zur Schule gehen. Denn sonst könnte ein erneuter Ausbruch drohen.

Wie viele Menschen sich in diesem Winter mit der Krätze angesteckt haben, ist nicht belegt, denn die Krätze ist generell nicht meldepflic­htig. Eine Ausnahme gilt nur dann, wenn sie in Kitas, Schulen oder Heimen ausbricht.

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RP-AF: MEDICALPIC­TURE/CHRISTENSE­N Die Krätzemilb­e verursacht starken Juckreiz.

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