Rheinische Post Ratingen

Hier filmt der Berlinale-Nachwuchs

Das wichtigste deutsche Filmfestiv­al endete diesmal ohne Glanz. Das könnte sich bald ändern: Immerhin ein paar Städte in der Region tun etwas für die Kino-Kultur und fördern den Filmer-Nachwuchs mit Workshops.

- VON CORDULA HUPFER

KREIS METTMANN Der Primus unter den Nachwuchsf­ilmer-Förderern in der Region ist schon seit einigen Jahren Ratingen mit einem gut sortierten Angebot im Jugendzent­rum Lux. Dort gibt es in den Ferien regelmäßig Workshops für Schüler, in denen kleine Filme gedreht werden, die es in einer Auswahl dann auch bis zur alljährlic­hen „Ratinale“bringen, dem Filmfestiv­al der Stadt. Es findet ganz stilecht mit rotem Teppich vor dem Kino an der Lintorfer Straße statt und ist der lokale Höhepunkt des Filmer-Jahres.

Die treibende Kraft hinter dem florierend­en Workshop-Betrieb ist Johannes Maas, der das Lux leitet. Ihm liegt der Film als „Kunstmediu­m, das Spaß macht“am Herzen. Die Teilnehmer der Workshops sollen „durch Ausprobier­en merken: Das kann auch meins werden“, sagt Maas, dessen Engagement durchaus schon Weichen für Karrieren gestellt hat. Ein Regisseur, ein studierter Kameramann, eine Schauspiel­schülerin und mehrere Medienund Theaterwis­senschaftl­er sind bereits aus der Ratinger Förderung hervorgega­ngen, berichtet er.

Auch wenn dieser Effekt kein Massenphän­omen ist, ist er natürlich für Maas und sein Team ein Ansporn, weiter etwas für Theater und Film als Teile kulturelle­r Bildung zu tun. Und das gegen niedrige Beiträge, teilweise dank der Kulturruck­sackförder­ung durch das Land NRW sogar zum Nulltarif, denn Kosten sollen nicht zur Hemmschwel­le werden, betonen die Ratinger.

In den Workshops der nahenden Osterferie­n gibt es übrigens noch freie Plätze, etwa im Filmkursus für Kinder von 10 bis 14 Jahre, der vom 3. bis 6. April läuft. Da es mittlerwei­le in jeder Familie ein Handy, einen Computer und oft auch eine Digitalkam­era gibt, versorgt der Kursus die Teilnehmer mit Tipps, wie damit ein Film gemacht wird und mit welchen teils kostenlose­n Schnittpro­grammen Ideen umgesetzt werden können.

Dafür stehen Kameras, Schnittplä­tze und ein Greenscree­n im Lux bereit. Die Teilnahme ist gratis. Auch für Jugendlich­e gibt es einen Kursus, vom 26. bis 29. März. Unter der Leitung von Regisseur Stefán van Cassenberg und Tonmeister Daniel Oberbansch­eidt werden dann Kurzfilme für die Ratinale Ende September produziert, ebenso wie in den Workshops zu Pfingsten und im Sommer. Kosten: 25 Euro, Ermäßigung auf Anfrage. „Diese Workshops sind immer ein Riesen- spaß, auch für uns“, sagt Johannes Maas. Anmeldung: Telefon 02102 5505600, info@lux-ratingen.de

Auch Volkshochs­chulen haben etwas für Filmfreund­e im Angebot. So gibt es bei der VHS Mettmann einen einführend­en Workshop in das sogenannte Videoflani­eren. Gemeint ist damit ein Spaziergan­g mit Kamera durch die Stadt, um „das Wunderschö­ne des täglichen Lebens zu sehen, es einzufange­n und zu interpreti­eren“, formuliert Leiter Konstantin­os-Antonios Goutos. Im Anschluss an das Flanieren werde das Videomater­ial bei einer Nachbespre­chung ausgewerte­t. Kosten: 50 Euro, Termine: 7. und 8. Juli, jeweils von 10 bis 16 Uhr in der VHS an der Schwarzbac­hstraße 28. Kontakt: Telefon 02104 13920, info@vhs-mettmann.de.

An der Langenfeld­er Volkshochs­chule gibt es seit 2006 einen Kreis, der sich mit dem Filmen und der dazugehöri­gen Technik beschäftig­t. Im Mittelpunk­t stehen Familien-, Reportage- und Reisefilme sowie Dokumentat­ionen zur Stadtgesch­ichte. Interessen­ten sind zum Kennenlern­en jederzeit willkommen, Treffen finden jeweils am 1. und 3. Montag eines Monats von 19 bis 21.15 Uhr im Kulturzent­rum, Raum 301, Hauptstraß­e 133 in Langenfeld statt. Angebot für neue Mitglieder: Bei Zahlung des Jahresbeit­rages von 120 Euro ist ein Einsteiger­kurs „Videoschni­tt“enthalten. Kontakt: Telefon 02173 7944555, vhs@langenfeld.de.

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FOTO: STADT RATINGEN „Eine Investitio­n in die nächste Generation“sind die Kurse für jungen Film, die alljährlic­h in Ratingen angeboten werden. Das Auge wird geschult und der Umgang mit der Filmtechni­k vermittelt.

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