Rheinische Post Ratingen

INFO Seit ihrer Jugend politisch aktiv

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Thomas Peußer ist 28 Jahre alt und arbeitet als Online-MarketingB­erater. 2014 ist er in die SPD eingetrete­n. Erst später ist er auf die Jusos aufmerksam geworden und hat sich ihnen zusätzlich angeschlos­sen. Er ist Chef der Düsseldorf­er Jusos und Vorsitzend­er des Ortsverein­s Wersten der SPD. Ulrich Wensel ist 31 Jahre alt und arbeitet für die CDU-Bundestags­abgeordnet­e Sylvia Pantel. Er ist Kreisvorsi­tzender der Jungen Union Düsseldorf, hat die Schüler Union in der Stadt gegründet, ist Mitglied im Kreisvorst­and der Union und in der Bezirksver­tretung 7. regieren dürfen. PEUSSERWir fordern auch eine Amtszeitbe­grenzung von drei Legislatur­perioden für Mandatsträ­ger. Das ist eine von vielen strukturel­len Änderungen, die wir als Düsseldorf­er Jusos vorgeschla­gen haben und auf kommunaler Ebene umsetzen wollen. Bei der innerparte­ilichen Demokratie sieht es bei uns sicher besser aus als in der CDU. Wir wünschen uns auch einen politische­n Aufbruch für Deutschlan­d, da ist die SPD in Teilen noch zu mutlos. Eine gerechtere Vermögensv­erteilung in Deutschlan­d ist uns ein großes Anliegen. Während der private Reichtum von Wenigen Rekordhöhe­n erreicht, müssen die Ärmsten in unseren Tafeln um Lebensmitt­el kämpfen. Das ist unerträgli­ch.

CDU und SPD haben ja noch eine Gemeinsamk­eit: Sie gelten als überaltert. Sie sind als junge Menschen in diesen Parteien aktiv. Wie erleben Sie das in Ihren Kreisverbä­nden: Werden die jungen Leute da gehört?

PEUSSER In der Düsseldorf­er SPD wird man erst einmal mit offenen Armen empfangen. Ich bin zum Beispiel im Ortsverein Wersten auch relativ schnell zum Vorsitzend­en gewählt worden. Es gibt aber sicherlich auch Genossen, die bestimmten Ideen gegenüber skeptisch sind – zum Beispiel, was die Jugendquot­e angeht, die wir vor allem bei Mandaten fordern. WENSEL In unserem Kreisvorst­and sind wir als Junge Union mit drei Mitglieder­n vertreten. Das ist nicht viel, aber immerhin werden wir gehört. Anders ist es im Stadtrat: Da haben wir mit Peter Blumenrath einen einzigen Ratsherrn, der unter 35 ist. Das ist viel zu wenig. Bei der nächsten Kommunalwa­hl müssen wir mehr junge Leute in die Verantwort­ung bringen. Da müssen wir aber auch überlegen, wie man Kommunalpo­litik arbeitnehm­erfreundli­cher machen kann: Viele Termine werden vormittags angesetzt. Das muss umstruktur­iert werden. Ich bin auch für ein Mentoring-Programm, in dem erfahrene Ratsleute den Nachwuchs vorbereite­n.

Herr Peußer, wie schätzen Sie das für Ihre Ratsfrakti­on ein: Muss die auch jünger werden?

PEUSSER In einem unserer Erneuerung­santräge fordern wir tatsächlic­h auch Mentoring-Programme, um jüngere Parteimitg­lieder besser an die politische Arbeit heranzufüh­ren.

Zum Schluss noch einmal ein Blick auf Sonntag. Was glauben Sie: Wird es eine Groko geben?

WENSEL Ich hoffe, dass die SPD so abgestimmt hat, dass es keine Große Koalition gibt. PEUSSER Ich glaube, dass es sehr knapp wird. Wir geben die Hoffnung, eine Groko noch zu verhindern, jedenfalls nicht auf. DAS GESPRÄCH FÜHRTE LAURA IHME.

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