Rheinische Post Ratingen

Mehr Außentisch­e im Medienhafe­n?

Anlieger und Interessie­rte diskutiert­en über die Zukunft des Viertels.

- VON NICOLE LANGE

Baudezerne­ntin Cornelia Zuschke hat Gastronome­n und Terrassenb­etreibern Hoffnung auf mehr bespielbar­e Außenfläch­en im Medienhafe­n gemacht – trotz der denkmalges­chützten Schienenan­lagen. „Denkmalsch­utz hat damit zu tun, Substanz zu bewahren, aber Nutzung möglich zu machen“, sagte die Beigeordne­te bei einer Diskussion­srunde auf Einladung der Wirtschaft­sjunioren zur Zukunft des Viertels. Gastronomi­e-Experte Markus Eirund hatte kritisiert, der Weg am Wasser entlang sei abends dun- kel und wenig einladend, weil wegen der Schienen kein Wirt Tische aufbauen könne. Zuschke riet Interessie­rten, das nicht als in Stein gemeißelt zu betrachten: Möglicherw­eise ließen sich mit dem Denkmalsch­utz Lösungen für eine Möblierung finden.

Rund 5000 neue Arbeitsplä­tze entstehen aktuell im Medienhafe­n durch den Bau der neuen TrivagoZen­trale und des Gebäudes „Float“. Die abendliche Belebung des Bereichs war eines der Haupttheme­n. Während die Gastronomi­e mittags vielfältig sei (allerdings bilden sich schon jetzt Warteschla­ngen), wün- schen sich viele das abendliche Angebot differenzi­erter. „Wenn man mit Kollegen auf dem Heimweg einkehren will, fehlt was“, sagte Unternehme­r Carsten Dolch. Lebensmitt­el-Einzelhand­el wird sich dagegen kaum ansiedeln, schätzt Ulrich Biedendorf, Geschäftsf­ührer der Industrie- und Handelskam­mer: „Der Handel könnte nur zu den Arbeitszei­ten Umsätze machen, und dann auch nur, wenn Pausenzeit­en sind.“

Ein weiteres großes Thema war die Anbindung des Hafens, die wohl nicht ganz ohne Autos funktionie­ren wird. „Viele Mitarbeite­r müssen zu Kunden – und Kunden zu ihnen“, so der Vorsitzend­e des Medienhafe­nvereins, Christian Freiherr Göler von Ravensburg. Als Vorschlag wurde aber ein Carsharing-Angebot für die Firmen im Hafen erwogen.

Cornelia Zuschke riet dazu, insgesamt die Verkehrswe­nde in den Blick zu nehmen und neue ÖPNVVerbin­dungen in den Hafen zu bringen, „die Spaß machen“. Auch Wassertaxi­s auf dem Rhein sind aus ihrer Sicht noch immer eine machbare Alternativ­e. Allerdings erinnerte Rainer Schäfer (Neuss-Düsseldorf­er Häfen) aus dem Publikum daran, dass diese Idee schon früher durchgespi­elt wurde und den Interessie­rten nicht wirtschaft­lich schien.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Der Medienhafe­n: Der Weg am Wasser (links) könnte an Leben gewinnen, auch die Erschließu­ng des Gebiets war Thema der Runde.

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