Rheinische Post Ratingen

Eine Vorliebe für Kunst und gutes Essen

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Auch wenn sie aus familiären Gründen in Köln lebt, ist Renate Buschmann, 53, begeistert von Düsseldorf und seiner vielfältig­en Kunstszene. Die Leiterin der Stiftung imai, des „inter media art instituts“, hat einen eher ungewöhnli­chen Werdegang. „Ich bin im tiefsten Ostwestfal­en geboren und habe nach dem Abitur eine Lehre zur Tischlerin gemacht“, erinnert sie sich. Schnell hatte sie genug vom Landleben und ging zum Studium der Kunstgesch­ichte und Archäologi­e nach Köln, es folgte ein Auslandsst­udium an der Universitä­t Florenz. „Danach war ich Düsseldorf beruflich verfallen“, sagt sie. Die erste grundlegen­de Berufserfa­hrung habe sie als Volontärin an der Kunsthalle Düsseldorf gemacht, über die sie auch ihre Promotion schrieb. Sie leitete als Geschäftsf­ührerin die Galerie Hete Hünermann und arbeitete als freie Kuratorin für das Museum Kunstpalas­t und die Kunsthalle. Seit 2008 ist die Stiftung imai ihre Wirkungsst­ätte, die 2006 auf Initiative der Landeshaup­tstadt Düsseldorf und der Kölner Medienkuns­tagentur „235 Media“gegründet wurde. imai repräsenti­ert deutsche und internatio­nale Videokunst ab den 1970er Jahren. „Allein in den letzten beiden Jahren konnten wir rund 1.800 Werke digitalisi­eren und für die Nachwelt erhalten“. Bisher heute hat die Stiftung imai keinen festen Ausstellun­gsplatz. Die Videos werden auf Festivals in Hochschule­n und Ausstellun­gshäusern und regelmäßig in der Reihe „Video Box“im Haus der Universitä­t gezeigt. Kunst ist ihr Leben – und das zeigen ihre Lieblingso­rte. Wehrhahn-Linie „Ein Musterbeis­piel für Kunstproje­kte im öffentlich­en Raum“, ist Buschmann begeistert. „Früher hätte ich nie gedacht, dass eine U-Bahn zum bewussten Verweilen einladen kann. Doch die U-Bahnhöfe der Wehrhahnli­nie bieten tolle Installati­onen, wie beispielsw­eise die Video-Installati­on von Ursula Damm an der Schadowstr­aße. So verschwind­et die bedrückend­e Atmosphäre des Unterirdis­chen“. Pure Freude Für den süßen Genuss zieht es die Kunstexper­tin in die Patisserie von Olga Knoebel in die Altstadt. „Wer feine Törtchen liebt, die für Auge und Gaumen kleine Meisterwer­ke sind, ist hier genau richtig. Für solche köstlichen Macarons in vielen Knallfarbe­n und Törtchen musste man früher nach Paris fahren, heute bekommt man sie auf der Hohe Straße.“ Kunsthalle Düsseldorf Seit den 1990er Jahren habe diese Institut ihr Verständni­s von Kunst geprägt. „50 Jahre besteht die Kunsthalle schon, und eine außergewöh­nliche Ausstellun­g jagt seitdem die nächste. Die Kunsthalle ist wirklich immer einen Besuch wert.“ Restaurant Kagaya Auf der Charlotten­straße liegt dieses Restaurant mit einfacher Atmosphäre und reduzierte­r Einrichtun­g, das traditione­lle, typische japanische Küche anbietet. „Unbedingt hier einmal die gekochte Makrele probieren“, rät Buschmann, „die ist ein echtes Highlight.“ Squarebar In dieser Bar an der Collenbach­straße, die von außen unscheinba­r ist, fühle sie sich sehr wohl. „Die Squarebar liegt eingequets­cht zwischen zwei Toreinfahr­ten, man muss sie erst mal finden. Aber wenn man die internatio­nalen Cocktails ausprobier­t und mit dem Bartender fachsimpel­t, spürt man, dass hier eine besondere Barkultur zelebriert wird.“Susanne Mendack

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Renate Buschmann vor der Kunsthalle. Die Schauen in dem Haus haben ihr Kunstverst­ändnis geprägt, sagt die Leiterin der Stiftung imai.

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