Rheinische Post Ratingen

Bürger lehnen Kreuzung bei Esprit ab

Der Kreisel soll umgebaut werden: Das sorgt auf der Facebook-Seite der RP für einen Sturm der Entrüstung.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGENOS­T Selten hat ein recht sperriges Thema die Bürger so bewegt wie der Kreisel bei Esprit. Der soll nämlich zur Kreuzung umgebaut werden, wie Jochen Kral, der Technische Beigeordne­te, auf einer Info-Veranstalt­ung der CDU Mitte in der vergangene­n Woche im Haus der Gastlichke­it erklärte (die RP berichtete).

Auf der Facebook-Seite der RP Ratingen formierte sich schnell geballter Widerstand gegen das Projekt, das dem zunehmende­n Verkehr, der durch das neue Schwarzbac­h-Quartier entstehen wird, Rechnung tragen soll.

Kral ist davon überzeugt, dass eine Kreuzung mit Ampeln für mehr Sicherheit (vor allem für Fußgänger und Radfahrer) sorgen wird.

Die Kommentare auf der Facebook-Seite fallen deftig und heftig aus: Von „Verschwend­ung von Steuergeld­ern“ist da die Rede, von einer „sinnlosen Sache“, von „purem Blödsinn“. Ruth Schranz betonte in einem Beitrag, dass „es besser wäre, die K10n von Esprit weiter zur Neanderstr­aße fertig zu stellen, damit endlich der Autobahn-Umleitungs­verkehr von der Industries­traße verschwind­et“.

Klaus Schöbel fand: „Dass ein Kreisel mehr Durchfluss zulässt als eine Ampelkreuz­ung, stimmt nicht immer. Gerade bei Kreuzungen mit übermäßig vielen Linksabbie­gern wie dort kann eine gut geschaltet­e Ampel deutlich günstiger sein. Dazu kommt die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, was hier aber eher untergeord­net zu sehen ist. Viel wichtiger ist aber sicherlich die nahe Feuerwehra­usfahrt. Eine Ampelkreuz­ung kann man bei Bedarf leerfahren. Bei einem ungeregelt­en Kreisverke­hr geht das nicht.“

Ralf Neumann schrieb bei Facebook: „Ich persönlich halte das für absoluten Schwachsin­n. Der Verkehr läuft doch super. Ich wüsste nicht, was eine Ampel verbessern sollte oder könnte.“

Bei der Versammlun­g der CDU Mitte konnte man schnell feststelle­n, dass den betroffene­n und anwesenden Anwohnern in Ratingen Ost die Idee von einer neuen Kreuzung überhaupt nicht passte. Wie auch? An diesen Kreisel, der tagtäglich sehr viel Verkehr schlucken muss, hat man sich längst gewöhnt. Und Ampeln, so hieß unter den Kritikern im voll besetzten Raum, würden viele Staus erzeugen. Die will man natürlich nicht haben.

Vorrangige­s Projekt in Ost ist der Umbau der neuralgisc­hen Kreuzung Homberger Straße, Balcke- Dürr-Allee, Fester Straße: Die Ausschreib­ung zu diesem Projekt werde noch in diesem Jahr rausgehen. Wann umgebaut wird, ist noch unklar. Kral wollte sich nicht auf eine Jahreszahl festlegen lassen. Es sei aber das Ziel, die wichtigste­n verkehrste­chnischen Maßnahmen vor der Inbetriebn­ahme des Schwarzbac­h-Quartiers abzuschlie­ßen, betonte der Technische Beigeordne­te. Das neue Quartier hat sechs große Baufelder.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Dieser Kreisel bei Esprit soll umgebaut werden – doch es regt sich hefiger Widerstand.

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