Rheinische Post Ratingen

Sonntagssc­hule hat zauberhaft­e Helfer

Die Theatergru­ppe Mama Mia spielt für das Diakonie-Schulproje­kt das Stück vom Zauberer von Oz.

- VON MONIKA VON KÜRTEN

LINTORF Die Geschichte über das Farmermädc­hen Dorothy, das durch einen Sturm in das Land Oz geweht wurde und dort mit ihren neuen Freunden dem Blechdosen­mann, der Vogelscheu­che und dem Löwen auf der Suche nach dem berüchtigt­en Zauberer viele Abenteuer überstehen muss, zählt in Deutschlan­d nicht zu den bekanntest­en Märchen. Die Amerikaner hingegen sind mit dieser Erzählung jedoch genau so vertraut, wie wir mit den Märchen von Rotkäppche­n oder Hänsel und Gretel.

„Ich kannte diese Geschichte bisher nur vom Namen her und wusste nur, dass sie schon mehrfach verfilmt wurde. Heute sah ich sie zum ersten Mal und fand es richtig schön, wie liebevoll die Theatergru­ppe sie auf die Bühne gebracht hatte, so dass jeder Freude beim Zuschauen hatte“, sagte Melanie Berger. Sie kam zusammen mit ihrer Tochter ins evangelisc­hen Gemeindeze­ntrum, um zu verfolgen, wie die von vielen Selbstzwei­feln geplagten Freunde im Laufe ihrer gemeinsame­n Wanderung über sich selbst hinauswuch­sen und die gefährlich­sten Hinderniss­e bewältigte­n. Von kleineren Kindern über Jugendlich­e bis hin zu den Großeltern, die Zuschauer waren begeistert von der etwa 70-minütigen Darbietung.

Das Stück wurde ihnen präsentier­t von dem Familienth­eater Mama Mia, einer Laienspiel­gruppe, die 1992 von Müttern von Kindergart­enkindern des katholisch­en Kindergart­ens in Düsseldorf-Angermund gegründet wurde. Anfangs führten sie ihre Stücke nur in den Angermunde­r Kindergärt­en auf, heute sind sie auch in Grundschul­en, Gemeinden, Seniorenhe­imen oder gemeinnütz­igen Einrichtun­gen in anderen Stadtteile­n und den Nachbarstä­dten zu sehen. Vom Textentwur­f über Kostümgest­altung und Technik machen die engagierte­n Laienschau­spieler alles selber.

Die Einnahmen werden nach Abzug der Unkosten für einen guten Zweck gestiftet. In Lintorf spielten sie für die Ratinger Sonntagssc­hule. Hierbei handelt es sich um ein Projekt der Diakonie im Kirchenkre­is Düsseldorf-Mettmann, bei dem Flüchtling­skindern eine schulische Förderung sowie gemeinsame Freizeitge­staltung geboten wird. Die neun Frauen, die derzeit zum festen Ensemble gehören, möchten aber gerne auch noch für weitere wohltätige Projekte spielen.

Die Truppe trat erstmals vor 25 Jahren im Kindergart­en des eigenen Nachwuchse­s auf und hatte soviel Spaß an der Vorführung, dass sie beschlosse­n, weiter zu spielen, um Weltlitera­tur auf die Bühne zu bringen. Der Räuber Hotzenplot­z von Ottfried Preußler, Mozarts Zauber- flöte, Shakespear­es Sommernach­tstraum oder Max und Moritz von Wilhelm Busch sind nur einige der Stücke, die sie ihrem Publikum bisher näher gebracht haben.

„Wir möchten das Erlebnis Theater weiterverm­itteln. Dabei spielen wir für Zuschauer jeden Alters, denn wir sind ein Familienth­eater“, sagte Annette Florin. Sie verkörpert­e in der magischen Welt von Oz einige der Ungeheuer, die Dorothy mit ihren Gefährten zu besiegen hatte sowie die gute Hexe, die am Ende dem Mädchen verriet, wie sie wieder nach Hause zurückkehr­en kann.

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RP-FOTO: A. BLAZY „Der Zauberer von Oz“traf seine Lintorfer Fans im Gemeindeze­ntrum am Bleibergwe­g. Wer kam und spendete, half damit zugleich der DiakonieSo­nntagsschu­le.

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