Schon als Student verkaufte er Hemden
Werdegang Christian von Daniels hat schon als Student in Münster Maßhemden verkauft. 2002 stieg er bei Van Laack ein. Unternehmen Van Laack gehört zur Toga-Holding, die von Daniels (51 Prozent) und dem Bankier Christoph Neizert gehört. ralischen Markt, sondern mit dem australischen Management“, betont von Daniels.
2015 schmiss er die Verantwortlichen raus, ein Jahr später folgte die Klage, 2017 wickelte man die australische Tochter ab. Doch damit war die Geschichte noch nicht vorbei.
Bis heute streiten sich die Parteien erbittert vor Gericht – denn auch die Gegenseite erhebt schwere Vorwürfe: Ex-Manager Mair behauptet, Rhodes & Beckett sei verpflichtet worden, sogenannte „Stoff-Zuschläge“an eine Toga-Tochter in Singapur zu bezahlen. So seien die Gewinne in Australien verringert worden, um Steuern zu sparen. Gleichzeitig hätte die Muttergesellschaft darauf beharrt, statt der traditionellen italienischen Stoffe nur noch billigere aus China zu verwenden. Dies habe dem Ruf der Marke geschadet.
Von Daniels kann darüber nur den Kopf schütteln: „Alle international aufgestellten Unternehmen arbeiten mit unterschiedlichen Steuersätzen – und natürlich optimieren wir unsere Steuerlast.“Er betont: „Das geschieht im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten. Entscheidend ist, dass an dem jeweiligen Standort, wie zum Beispiel Werken im Ausland, auch Leistungen generiert werden.“Und auch den zweiten Vorwurf findet er absurd: „Dort wurden schon immer Stoffe aus China eingesetzt. Auch Prada setzt asiatische Stoffe ein.“Und rund 90 Prozent der VanLaack-Stoffe kämen aus Italien.
Bis Ende März, mutmaßt man in Mönchengladbach, könnte endlich ein Urteil fallen. In Mönchengladbach hofft man auf Schadenersatz, um wenigstens einen Teil der Verluste auszugleichen. Denn das Desaster in Down Under hat einen zweistelligen Millionen-Betrag gekostet. Das macht sich auch in der Bilanz bemerkbar: Der Umsatz der Toga-Holding ist im vergangenen Geschäftsjahr deutlich zurückgegangen, von Daniels rechnet statt ursprünglich mit 80 nur noch mit 60 bis 70 Millionen Euro. „Durch den Wegfall in Australien hatten wir natürlich erst mal einen Einbruch in der Auslastung.“Auch Mitarbeiter mussten entlassen werden. Inzwischen habe man aber so viele Aufträge von Großunternehmen an Land gezogen, dass der Personalbestand sogar höher sei als vorher. Auch das Geschäft in Australien läuft wieder besser – jetzt mit unabhängigen
Partnern.