Ein Tag zur Feier der Chancengleichheit
Der Internationale Frauentag wird jährlich am 8. März begangen. Seit 107 Jahren fordern sie an diesem Tag Gleichberechtigung und prangern die nach wie vor herrschende Gewalt gegen Frauen an. „Keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte“, forderte die deutsche Sozialistin Clara Zetkin 1910 auf dem II. Kongress der Sozialistischen Internatio- nale in Kopenhagen und traf damit den Kern: Bereits ein Jahr später gingen erstmals Frauen in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz zum Weltfrauentag auf die Straße. So feiern Frauen seit 1911 den „Internationalen Tag der Frauen“, der auch als „Weltfrauentag“, „Frauenkampftag“, „Internationaler Frauenkampftag“oder auch einfach kurz und knapp als „Frauentag“bekannt ist. Im Mittelpunkt steht die Rolle der Frau in der Gesellschaft.
Ein solcher Tag soll den Fokus auf Probleme und Themen lenken, die global von Bedeutung sind. „Es ist wichtig, an das Wahlrecht für Frauen als wichtige bisherige Errungenschaft zu erinnern“, sagt Gabi Welsch- Schwalfenberg von der Gleichstellungstelle Ratingen. Erstmals wurde die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen im Jahr 1908 laut. Das USFrauenkomitee rief einen „Kampftag“für das Wahlrecht für Frauen ins Leben.
Dieser Tag ist über die Jahrzehnte zum Internationalen Frauentag geworden. Vieles sei bereits erreicht worden, sagt Gabi Welsch-Schwalfenberg, es gebe aber noch viele offene Fragen bei der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen. Etwa im Beruf fühlten sich Frauen oft benachteiligt, verdienen in Führungspositionen immer noch weniger als ihre männlichen Kollegen. „Durchschnittlich bekommen Frauen 21 Prozent weniger Gehalt als Männer“, sagt sie und fügt hinzu: „Frauen in Führungspositionen sind mit zehn Prozent noch immer die Ausnahme.“
Auch im privaten Bereich gebe es noch Verbesserungsbedarf. „Bei der Kindererziehung können die Männer mehr leisten. Gleichberechtigung kann nur funktionieren, wenn beide Geschlechter mitmachen.“