Länderspiel: Die höchste Niederlage gegen England
Als die deutsche Fußballnationalmannschaft am 13. März 1909 ihre höchste Niederlage gegen England einfuhr, steckte der Fußball in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Es war erst das vierte offizielle Spiel der jungen Nationalelf, das erste Länderspiel hatten die Kicker 1908 gegen die Schweiz ausgetragen. England hingegen galt als „Mutterland des Fußballs“. So zeigten sich deutsche Spieler insbesondere davon begeistert, dass Berichte über das Spiel schon kurz nach dem Abpfiff als „Extra-Blatt“verteilt wurden. Das Ergebnis konnte sich aus englischer Sicht aber auch sehen lassen: 9:0 hatten die Männer von der Insel gewonnen. Die deutsche Mannschaft erklärte später, Schuld am Debakel sei auch die beschwerliche Anreise gewesen: Auf der Schiffsreise sei manchem Spieler zwischen Calais und Dover so schlecht geworden, dass Höchstleistungen nicht zu erwarten gewesen seien. Nur ein deutscher Spieler wurde nach dem Spiel von der englischen Presse gelobt: Torwart Adolf Werner hatte trotz der neun Gegentore so gut gehalten, dass ihm mehrere englische Clubs danach Angebote gemacht haben sollen. Werner widerstand der Versuchung und kehrte in seine Heimatstadt Kiel zurück. Er blieb bis 1912 Torwart der deutschen Nationalmannschaft und stand auch 1911 im Tor, als die Deutschen beim zweiten Spiel gegen England in Berlin immerhin ein 2:2-Unentschieden erreichten.