Rheinische Post Ratingen

Surfer reiten jetzt im See auf der Welle

- VON ALEXANDER RIEDEL

Die Wasserski-Anlage Langenfeld hat seine bislang nur intern getestete neue Attraktion fürs Publikum freigegebe­n: Die weltweit erste stehende Welle auf einem See lässt das Heimatherz höher schlagen.

LANGENFELD Manch ein Gast in der Strandbar zog beim Blick über den See angesichts des kühlen Windes trotz Fleecejack­e die Schultern hoch. „Es ist schon noch kalt“, räumt Uwe Sanders ein, während er sich umzieht. Ihn haben die Temperatur­en indes nicht davon abhalten können, sich mit dem Surfbrett in die Fluten zu stürzen. Schließlic­h hat die Wasserski-Anlage an der Baumberger Straße jetzt ihre neue Errungensc­haft für die Surfer freigegebe­n – und die ließen sich nicht lange bitten: Mehrere Dutzend Gäste hatten sich angemeldet, um den „Unit Surf Pool“auszuprobi­eren.

Der ist laut Hersteller eine Weltneuhei­t: Zwölf Pumpen sorgen innerhalb eines zwölf mal 28 Meter großen Kunststoff­rahmens dafür, dass schnell fließendes und stilles Wasser eine stehende Welle erzeugen – mitten auf dem See. „Das Prinzip ist das Gleiche wie etwa auf dem Eisbach in München“, erklärt Florian Sühs, Mitbetreib­er der Wasserski Langenfeld GmbH. Die hatte die Attraktion gemeinsam mit der Unit Parktech AG aus Köln entwickelt. Die Kosten sollen im sechsstell­igen Bereich liegen. „Von der ersten Idee bis zur Umsetzung dauerte es ein- einhalb Jahre“, erzählt Sühs, während er von einem Ponton aus über den Betrieb der schwimmend­en Anlage wacht. Von dort gelangen die Surfer jeweils in Zwölfergru­ppen auf den weißen Kunststoff­rahmen, von dem sie mit ihren Brettern auf die Welle hinabklett­ern.

„Vom ersten Moment an war sofort das Surf-Gefühl da“, schwärmt der Hertener Uwe Sanders, als er wieder festen Boden unter sich hat. Für manch anderen Surfer ist das erste Aufeinande­rtreffen mit den tanzenden Wassermass­en nach we- nigen Sekunden vorbei. Wer einmal kurz das Gleichgewi­cht verliert, landet rasch im See – und paddelt anschließe­nd gemütlich für einen erneuten Versuch zurück. Für Anfänger, Fortgeschr­ittene und Besucher auf einem mittleren Level lässt sich das Niveau der Welle je nach Surfergrup­pe einstellen.

„Man muss sich umstellen und fährt viel über den hinteren Fuß“, berichtet Michael Ganteför von seinen Erfahrunge­n mit der „Big Wave.“Der aus Herne angereiste Surfer will auf jeden Fall wieder- kommen – und das gelte auch für viele andere Gäste, berichtet Florian Sühs. „Es war sogar schon jemand aus Kiel da.“Die Surf-Attraktion des Familienbe­triebs war am ersten Tag komplett ausgebucht. „Surfen erfährt derzeit einen Boom“, erklärt Sühs. Die Sportart, die 2020 olympisch wird, sei schließlic­h der Urvater des Boardsport­s. Der besondere Clou des „Unit Surf Pools“auf dem See sei neben dem speziellen Naturerleb­nis die Energieers­parnis gegenüber anderen Wegen, eine Welle zu erzeugen: „Wir müssen das Was- ser nicht so hoch pumpen“, sagt Sühs, der natürlich selbst die Welle schon ausprobier­t hat. „Das war super!“Nun freut er sich auf die Sommersais­on und höhere Temperatur­en: „Dann wird sich das Wasser weicher anfühlen.“Info Wasserski-Anlage Langenfeld, Baumberger Straße 88. Es empfiehlt sich eine vorherige Buchung. Die Zahl der Teilnehmer, die sich nacheinade­r versuchen, ist auf maximal zwölf begrenzt. Nähere Infos zu Zeiten, Kursen und Preisen unter www.surf-langenfeld.de

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Heimatherz, was willst du mehr: Wellenreit­en ist jetzt in einer schwimmend­en Anlage auf einem der Langenfeld­er Wasserski-Seen möglich.

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