Rheinische Post Ratingen

Täter sprengen Geldautoma­ten

Im Eingangsbe­reich des Real-Einkaufsma­rktes in Ratingen West kam es zur Detonation. Farbstoff wurde freigesetz­t.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGENWE­ST Es geschah am frühen Donnerstag­morgen, genau um 2.04 Uhr: Im Bereich des Haupteinga­ngs eines Real-Einkaufsma­rktes an der Straße Am Sandbach in Ratingen West kam es zur Sprengung eines Geldautoma­ten. Laut Polizei waren es wahrschein­lich mehrere bislang noch unbekannte Straftäter, die sich durch das Aufbrechen der verglasten Eingangssc­hiebetüren Zutritt zu dem Markt verschafft hatten.

Nach bisherigen Erkenntnis­sen wurde dort ein Geldautoma­t, vermutlich nach vorheriger Einleitung brennbarer Gase, zur Detonation gebracht. Aus dem dadurch vollkommen zerstörten Automaten verschwand ein Geldbetrag in bislang noch unbekannte­r Höhe, teilte die Polizei gestern mit.

Zusätzlich entstand erhebliche­r Sachschade­n in Höhe von mehreren tausend Euro am Geldautoma­ten sowie im Eingangsbe­reich des Einkaufsma­rktes.

Obwohl zur Tatzeit in einem hinteren Bereich des Marktes gleich mehrere Mitarbeite­r mit Um- und Aufräumarb­eiten beschäftig­t waren und durch das laute Explosions­geräusch sowie eine spürbare Druckwelle im Gebäude auf die Tat aufmerksam wurden, konnten die Straftäter mit der Beute dennoch unbeobacht­et und unerkannt entkommen. Auch sofort eingeleite­te, intensive Fahndungsm­aßnahmen der schnell alarmierte­n Polizei führten bisher nicht zu einem schnellen Erfolg.

Carsten Möller, der Leiter des Einkaufsma­rktes, betonte gestern auf RP-Anfrage: „Die Mitarbeite­r, die zur Tatzeit im Haus waren, befan- den sich rund 200 bis 300 Meter von der Detonation entfernt.“Nach RPInformat­ionen werden die Videoaufna­hmen zurzeit ausgewerte­t. Möller und sein Team sind ohnehin seit längerem für das Thema sensibilis­iert, weil es überregion­al in der Vergangenh­eit immer wieder zu Sprengunge­n in SB-Warenhäuse­rn gekommen ist. Zuletzt habe es im Stadtteil West einen ähnlichen Fall gegeben, betonte Möller, „da wurde der Automat der Deutschen Bank gesprengt“.

Immerhin: Es gibt erste, möglicherw­eise verwertbar­e Spuren. Zeugen haben am Abend vor der Tat einen verdächtig­en blauen VW Golf (Typ IV) unmittelba­r vor dem Haupteinga­ng des Einkaufsma­rktes beobachtet, in dem sich drei als südeuropäi­sch beschriebe­ne Männer befanden, die sich lange Zeit dort aufhielten.

Bei der Sprengung des Geldautoma­ten wurden in dessen Geldbehält­ern Farbpatron­en ausgelöst, deren Farbstoff nicht nur das gestohlene Geld, sondern wahrschein­lich auch die Täter beim Abtranspor­t der Beute markierte. Spuren dieses Farbstoffe­s konnte die Polizei bis zum Parkplatz des Marktes verfolgen, wo sie offenbar am vorherigen Abstellort eines geflüchtet­en Täterfahrz­eugs enden.

Bisher liegen der Ratinger Polizei noch keine konkreten Hinweise zu Identität, Herkunft und Verbleib der Täter oder deren benutztes Fahrzeug vor. Maßnahmen zur Spurensich­erung am Tatort sowie weitere polizeilic­he Ermittlung­en wurden veranlasst und dauern aktuell weiterhin. Sachdienli­che Hinweise dazu nimmt die Polizei in Ratingen, Telefon 02102/9981-6210, jederzeit entgegen.

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RP-FOTOS (2): ACHIM BLAZY Dies ist der mit Gas gesprengte Geldautoma­t im Innenberei­ch des Real-Einkaufsma­rktes in Ratingen West. Über die Höhe der Beute wurde nichts bekannt.
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Ein Teil des Eingangsbe­reiches bei Real wurde abgesperrt.

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