Rheinische Post Ratingen

Versorgung­slücke bei der Psychother­apie

- VON EVA QUADBECK

Der Mangel an Plätzen für Psychother­apie ist seit Jahren bekannt. Umso grotesker ist es, dass nichts geschieht. Nun kann man trefflich darüber streiten, ob in unserer auf Geschwindi­gkeit getrimmten Leistungsg­esellschaf­t die Gefahr psychische­r Erkrankung­en gestiegen ist oder ob sich die Menschen aufgrund der Enttabuisi­erung des Themas eher zu seelischen Leiden bekennen. Die Prävention für diese wachsende Volkskrank­heit steckt jedenfalls noch im Anfangssta­dium. Auch dieses Feld muss bestellt werden. Zuerst aber müssen mehr Therapiepl­ätze her, um den Erkrankten zu helfen.

Psychische Erkrankung­en bedeuten ein hohes Maß an Leid für die Betroffene­n. Zugleich richten sie einen erhebliche­n volkswirts­chaftliche­n Schaden an, wie unter anderem Zahlen zur Erwerbsmin­derungsren­te belegen. Mit mehr Therapiepl­ätzen und kürzeren Wartezeite­n könnte die Lebensqual­ität der Betroffene­n erheblich gesteigert werden. Auch die Sozialsyst­eme würden profitiere­n. Trotz der offensicht­lichen Notwendigk­eit ist es bislang nicht gelungen, die Zahl der Therapiepl­ätze entscheide­nd zu steigern. Die neue Bundesregi­erung muss im System der Selbstverw­altung härter durchgreif­en. BERICHT IN RENTE WEGEN KRANKER SEELE, TITELSEITE

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