Mein erstes Mal auf einem Pferd
Die Bindung zwischen Mensch und Tier beeindruckt und erklärt die Faszination am Reitsport.
HILDEN Der Morgen, an dem ich mich auf den Weg zu meinem ersten Pferderitt mache, ist feucht und kühl. Noch bin ich mir nicht sicher, was ich von der ganzen Aktion halten soll. Ich erinnere mich daran, dass ich als junges Mädchen oft davon geträumt habe, reiten zu können. In meinem Kopf war Reiten wie Freundschaft und Freiheit: Beides Dinge, nach denen ich mich in meiner Kindheit gesehnt habe. In dem Erinnerungsbuch aus der Grundschule malte ich in dem Feld „So möchte ich später leben“einen Bauernhof mit vier braunen, friedlich grasenden Pferden.
Als ich allerdings in der fünften Klasse endlich einen Ponyhof besuchen durfte, wurde ich herbe enttäuscht: Die Ponys wollten mich entweder beißen, treten oder hatten einfach keine Lust auf Menschen. Im Nachhinein sehr verständlich, schließlich wurden sie täglich einer Horde wildfremder Kinder ausgesetzt. Damals aber fühlte ich mich einfach nur verloren und wusste nicht, wie ich mit den Tieren umgehen sollte. Also legte ich meinen Traum, auf einem Pferd durch weite Felder zu galoppieren, ad acta und suchte Freiheit fortan in anderen Betätigungen.
Als ich an diesem Morgen im Stall in Erkrath ankomme, kommt mir die Reitlehrerin mit ihrem Pferd Kathan entgegen. Kathan ist wunderschön, sein schwarzes Fell glänzt und ist weich wie Seide. Er kommt