„Ich muss nicht auf die Trommel hauen“
Oliver Fink sieht Fortuna für die letzten sieben Spiele gut aufgestellt – auch im Vergleich zum Aufstiegsteam 2012.
Zuletzt gab es eine Blaupause dafür, was den Kapitän einer Fußballmannschaft ausmacht. Oliver Fink lieferte sie. Beim 4:2 gegen Arminia Bielefeld rannte und grätschte der Mann mit der Spielführerbinde, war somit Motor bei der zweimaligen Aufholjagd eines Rückstandes. Und obendrein glänzte Fink noch spielerisch – wie bei der Vorbereitung des 1:1 durch Rouwen Hennings. Jeder konnte sehen: „Finki“hat noch einmal richtig Lust auf Bundesliga. 2012 stieg er bereits mit Fortuna aus der zweiten Liga auf. Und im Vergleich zur damaligen Zeit sieht der 35-Jährige Fortuna heute sogar besser aufgestellt. Das Wort Aufstieg benutzt aber auch er noch nicht.
Wenn Fink an 2012 zurückdenkt, sieht er eine gänzlich andere Ausgangslage vor dem inneren Auge. „Die Stimmung war damals anders“, sagt er. „Wir hatten eine überragende Vorrunde abgeliefert und dann Angst, etwas zu verspielen. Das ist momentan überhaupt nicht der Fall.“2012 galt Fortuna nach der besten Hinrunde eines ZweitligaTeams aller Zeiten frühzeitig als Aufstiegsfavorit. Am Ende reichte es aber erst nach einer zum Skandal hochstilisierten Relegation gegen Hertha BSC – inklusive Gerichtsverfahren – zum Aufstieg.
In diesem Jahr ist die unumstößliche Sprachregelung der Fortuna, wenn es um das Saisonziel geht, Platz eins bis sechs. Dass die Düsseldorfer sieben Spieltage vor Saisonende komfortable neun Punkte Vorsprung auf den von Holstein Kiel belegten Relegationsplatz haben, gilt nicht als Argument, sprachlich offensiver zu werden. Beim Kapitän klingt das dann so: „Jeder weiß, dass noch viel Arbeit zu leisten ist, wenn es für den ganz großen Wurf reichen soll.“Und: „Wir sind alle zuversichtlich und selbstbewusst.“