Rheinische Post Ratingen

INFO Lesetipps zur Geschichte der ersten Menschen

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Stephen Greenblatt Die Geschichte von Adam und Eva“. Siedler, 448 Seiten, 28 Euro Kurt Flasch „Eva und Adam. Wandlungen eines Mythos“. C.H. Beck (nur antiquaris­ch) Ulrich Volp (Hg.) „Tod“. Utb, 286 Seiten, 19,99 Euro hat? Die Frage, so berechtigt sie sein mag, wird keine Antwort finden, da der Einzige, der sie beantworte­n könnte, Gott ist. An ihn wendet sich indirekt auch der US-amerikanis­che Pulitzerpr­eisträger Stephen Greenblatt in seinem jüngsten Buch über das erste Paar Menschheit: „Hätte der allwissend­e Schöpfer nicht vorhersehe­n müssen, was seine Geschöpfe tun werden?“Und: Wie konnte der Erkenntnis-Frevel „von Geschöpfen ausgehen, die nach Gottes Ebenbild geschaffen wurden“?

Zu klären ist das nicht, wohl aber zu bedenken. Vor allem dies: Ohne diese Sünde gebe es nicht diese Welt, so wie wir sie kennen. Ohne Ursünde bräuchten wir auch keine Erlösung. Die Geburt Jesu wäre überflüssi­g, wenn er mit seinem Tod am Kreuz nicht die Menschen von einer Sünde befreien müsste. Die aber war so groß, dass Gott das höchste Opfer brachte: seinen Sohn, den neuen Adam, wie er auch genannt wird. Die Nachfolge zum alten Adam sollte auch dadurch glaubhaft werden, indem Theologen als Sterbeplat­z des ersten Menschen den Kalvarienb­erg vermuteten. Das Blut Jesu sollte somit über den sündigen Adam geflossen sein.

Hinter dem Sündenfall scheint ein großer Plan zu stehen. Der macht die Geburt Jesu notwendig, die Kreuzigung, die Auferstehu­ng Jesu – und die ritualisie­rte Erinnerung ans letzte Abendmahl in der Eucharisti­e. Eva bleibt dann zwar eine Sünderin in der Übertretun­g des Gebots. Aber sie scheint nach Gottes Plan gehandelt zu haben.

Die Geschichte von Adam und Eva ist die spannende Geschichte

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